Ich bin ja in letzter Zeit kaum hier und stolperte erst jetzt über den Thread. Der Link führt übrigens ins Leere.
Ich bin jetzt gerade nicht oft hier, weil es mir relativ gut geht. Verhaltenstherapieren würde ich mich auf jeden Fall nicht lassen, denn jeder Versuch in diese Richtung bisher mit Hilfe von Psychologen führte nur dazu, dass ich mich intensiv mit meinem Bein beschäftige und ich einfach immer unglücklicher wurde und der Druck stieg. Ich bin zwar jetzt auch nicht glücklich mit meinem Bein, aber auch nicht unglücklich. Ich habe wieder irgendwo die Waage dazwischen gefunden und von daher möchte ich mich nicht wieder tief ins Unglück stürzen, indem ich genau dem Körperteil viel Beachtung schenke, der mich unglücklich macht.
BIID-Ambulanz TU Braunschweig
Re: BIID-Ambulanz TU Braunschweig
Besser Bein ab als arm dran!
Re: BIID-Ambulanz TU Braunschweig
Link wurde wohl verändert:
https://www.tu-braunschweig.de/psycholo ... e/kds/biid
"Verhaltenstherapie" ist ein Überbegriff über viele Methoden, die möglichst empirisch wissenschaftlich geprüft sind.
https://www.tu-braunschweig.de/psycholo ... e/kds/biid
"Verhaltenstherapie" ist ein Überbegriff über viele Methoden, die möglichst empirisch wissenschaftlich geprüft sind.
Re: BIID-Ambulanz TU Braunschweig
Hallo.
Ich denke nicht, das die Therapie Erfolge erzielen wird.
Viele Jahre lang kompensierte ich meine Gedanken um den Querschnitt mit einem imaginären Ich. Sie war gelähmt und lebte das Leben welches ich meines Empfinden nach brauchte. Diese Rollenspiele mit mir selber halfen mir viele Situationen zu bewältigen. Im Frühsommer 2012 wollte ich BID einfach nur noch loswerden und "heilte" mich. In meiner Fantasie konnte ich nun wieder laufen und hatte Spass daran. Ich verbat mir rigoros jegliche Gedanken an BID und ein Leben im Rollstuhl. Zusätzlich begleitete mich Über den Tag verteilt das Mantra, dass ich gesund bin, laufen kann und es mir gut gehe. Immer und immer wieder sagte ich es mir vor. Ich begann mich viel intensiver als jemals zuvor zu bewegen. Radtouren, schwimmen, Spaziergänge, mehr Bewegung auf der Arbeit. Meinen dreiwöchigen Jahresurlaub verbrachte ich bei der Renovierung einer Wohnung und war oft unterwegs (im Gegensatz zu früheren Urlauben, in denen ich höchstens zum Einkauf die Wohnung verlassen hatte). Im Spätsommer stellten dann meine Kolleginnen fest, dass ich schnell gereizt war, kaum noch Geduld für meine Aufgaben hatte und auch sonst schlechter gelaunt war als früher. Bei mir selber stellte ich eine grosse Müdigkeit fest, die mir mein "Bewegungsprogramm" immer schwerer fallen liess. Noch immer war mein tägliches Mantra, dass ich nicht gelähmt bin und es auch nicht sein möchte.
Anfang November stand ich mit meinem Fahrrad auf einer Fussgängerbrücke und genoss den Sonnenuntergang. Als ich wieder losfahren wollte, zog ich mich für ein paar Meter am Geländer entlang. Es durchfuhr mich wie ein Stromschlag: So sollte ich mich fortbewegen können, nur mit der Kraft meiner Arme und Hände. Es war ein wunderschönes, befreiendes Gefühl.
Ein paar Wochen später bestellte ich mir meinen ersten Rolli und die Welt war (fast) in Ordnung. Ich wurde wieder entspannter, die Müdigkeit verging und als ich ein paar Monate später meinen ersten Ausflug mit Rolli unternahm konnte ich es nicht fassen, wieviel Energie ich in mir spürte. Hätte ich diese Tour zu Fuss unternommen, wäre ich wie erschlagen ins Bett gefallen.
Seitdem ist in der Freizeit mein (zweiter) Rolli mein täglicher Begleiter, der mir hilft ein Leben ausserhalb meiner vier Wände zu führen.
Was mir hingegen hilft, ist. an manchen Tagen wenn ich an die Stunden auf der Arbeit zu Fuss denke und mich eine grosse Unlust und schlechte Laune befällt, wenn ich mir auf dem Weg dorthin immer wieder vorsage, dass ich gute Laune habe, es mir gut geht und ich den Tag bewältige. Das funktioniert gut, ich komme Entspannt und gut gelaunt auf der Arbeit an, vielleicht auch weil ich weiss, der Tag geht vorbei und Zuhause wartet mein Rolli auf mich.
Ach ja, mein imaginäres Ich ist mit der Ankunft meines Rollis vollständig verschwunden, ich habe kein Bedürfnis mehr sie wieder hervor zu holen.
Gruss
Andrea
Ich denke nicht, das die Therapie Erfolge erzielen wird.
Viele Jahre lang kompensierte ich meine Gedanken um den Querschnitt mit einem imaginären Ich. Sie war gelähmt und lebte das Leben welches ich meines Empfinden nach brauchte. Diese Rollenspiele mit mir selber halfen mir viele Situationen zu bewältigen. Im Frühsommer 2012 wollte ich BID einfach nur noch loswerden und "heilte" mich. In meiner Fantasie konnte ich nun wieder laufen und hatte Spass daran. Ich verbat mir rigoros jegliche Gedanken an BID und ein Leben im Rollstuhl. Zusätzlich begleitete mich Über den Tag verteilt das Mantra, dass ich gesund bin, laufen kann und es mir gut gehe. Immer und immer wieder sagte ich es mir vor. Ich begann mich viel intensiver als jemals zuvor zu bewegen. Radtouren, schwimmen, Spaziergänge, mehr Bewegung auf der Arbeit. Meinen dreiwöchigen Jahresurlaub verbrachte ich bei der Renovierung einer Wohnung und war oft unterwegs (im Gegensatz zu früheren Urlauben, in denen ich höchstens zum Einkauf die Wohnung verlassen hatte). Im Spätsommer stellten dann meine Kolleginnen fest, dass ich schnell gereizt war, kaum noch Geduld für meine Aufgaben hatte und auch sonst schlechter gelaunt war als früher. Bei mir selber stellte ich eine grosse Müdigkeit fest, die mir mein "Bewegungsprogramm" immer schwerer fallen liess. Noch immer war mein tägliches Mantra, dass ich nicht gelähmt bin und es auch nicht sein möchte.
Anfang November stand ich mit meinem Fahrrad auf einer Fussgängerbrücke und genoss den Sonnenuntergang. Als ich wieder losfahren wollte, zog ich mich für ein paar Meter am Geländer entlang. Es durchfuhr mich wie ein Stromschlag: So sollte ich mich fortbewegen können, nur mit der Kraft meiner Arme und Hände. Es war ein wunderschönes, befreiendes Gefühl.
Ein paar Wochen später bestellte ich mir meinen ersten Rolli und die Welt war (fast) in Ordnung. Ich wurde wieder entspannter, die Müdigkeit verging und als ich ein paar Monate später meinen ersten Ausflug mit Rolli unternahm konnte ich es nicht fassen, wieviel Energie ich in mir spürte. Hätte ich diese Tour zu Fuss unternommen, wäre ich wie erschlagen ins Bett gefallen.
Seitdem ist in der Freizeit mein (zweiter) Rolli mein täglicher Begleiter, der mir hilft ein Leben ausserhalb meiner vier Wände zu führen.
Was mir hingegen hilft, ist. an manchen Tagen wenn ich an die Stunden auf der Arbeit zu Fuss denke und mich eine grosse Unlust und schlechte Laune befällt, wenn ich mir auf dem Weg dorthin immer wieder vorsage, dass ich gute Laune habe, es mir gut geht und ich den Tag bewältige. Das funktioniert gut, ich komme Entspannt und gut gelaunt auf der Arbeit an, vielleicht auch weil ich weiss, der Tag geht vorbei und Zuhause wartet mein Rolli auf mich.
Ach ja, mein imaginäres Ich ist mit der Ankunft meines Rollis vollständig verschwunden, ich habe kein Bedürfnis mehr sie wieder hervor zu holen.
Gruss
Andrea
Re: BIID-Ambulanz TU Braunschweig
Nun eine Zweifelsfreie Diagnose würde schon Helfen.
Wenn BID anerkannt wird, und eine Amputation als einzige Möglichkeit zur "Heilung" dieses Konkreten Falls von BID ist, sollte es, als Medizinisch Notwendig, durchgeführt werden Können.
Wenn BID anerkannt wird, und eine Amputation als einzige Möglichkeit zur "Heilung" dieses Konkreten Falls von BID ist, sollte es, als Medizinisch Notwendig, durchgeführt werden Können.
--
Gruß Jochen
Gruß Jochen
Re: BIID-Ambulanz TU Braunschweig
Die kognitive Verhaltensforschung soll in Braunschweig doch erst erforscht werden. Daneben existieren noch 100 andere Verfahren.