Inklusions-Kampagne
Inklusions-Kampagne
Was haltet Ihr von der Inklusions-Kamagne der Aktion Mensch?
http://www.aktion-mensch.de/inklusion/i ... _lid=86135
http://www.aktion-mensch.de/inklusion/kampagne.php
Wenn man das ernst nimmt, müsste auch jeder Mensch mit BIID voll akzeptiert werden.
Zitat: "Inklusion ist gelungen, wenn jeder Mensch von der Gesellschaft akzeptiert wird. Genau so wie er ist. Weil Unterschiede normal sind. Mit Inklusion wird aus dem Nebeneinander ein Miteinander und ein gemeinsamer Alltag selbstverständlich."
Vielleicht geht's in einem ersten Schritt darum, dass wir diese Seite an uns selber "inkludieren", akzeptieren.
Dann können wir auch andere akzeptieren.
http://www.aktion-mensch.de/inklusion/i ... _lid=86135
http://www.aktion-mensch.de/inklusion/kampagne.php
Wenn man das ernst nimmt, müsste auch jeder Mensch mit BIID voll akzeptiert werden.
Zitat: "Inklusion ist gelungen, wenn jeder Mensch von der Gesellschaft akzeptiert wird. Genau so wie er ist. Weil Unterschiede normal sind. Mit Inklusion wird aus dem Nebeneinander ein Miteinander und ein gemeinsamer Alltag selbstverständlich."
Vielleicht geht's in einem ersten Schritt darum, dass wir diese Seite an uns selber "inkludieren", akzeptieren.
Dann können wir auch andere akzeptieren.
Re: Inklusions-Kampagne
Ja; denke mal da kann jeder einzelne von uns erstmal selbst vor der eigenen Haustür das kehren anfangen!!!
Re: Inklusions-Kampagne
interessanter aspekt lieber phil, ....ich empfand mein biid früher auch als eine art behinderung.
biid behindert ja fasst alle hier im täglichen leben.
gut die kampagne zielt ja auf behinderte im klassischen sinne.
jedoch liegt es viel an den menschen selber ob sie sich inkludieren oder exkludieren (welch schöne bezeichnungen ansich *g*).
wenn sich der gemeine behinderte selbst immer nur zurücklehnt, sich nichts zutraut und sich bedienen lässt ect, hilft auch die schönste kampagne nichts.
das liegt an jedem selber inwieweit er inkludiert ist.
ich für meine person fühle mich in allen bereichen überaus inkludiert wobei ich geschirrspülen auch heute noch lieber gerne exkludiert betrachte
lg, rayon
biid behindert ja fasst alle hier im täglichen leben.
gut die kampagne zielt ja auf behinderte im klassischen sinne.
jedoch liegt es viel an den menschen selber ob sie sich inkludieren oder exkludieren (welch schöne bezeichnungen ansich *g*).
wenn sich der gemeine behinderte selbst immer nur zurücklehnt, sich nichts zutraut und sich bedienen lässt ect, hilft auch die schönste kampagne nichts.
das liegt an jedem selber inwieweit er inkludiert ist.
ich für meine person fühle mich in allen bereichen überaus inkludiert wobei ich geschirrspülen auch heute noch lieber gerne exkludiert betrachte
lg, rayon
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Re: Inklusions-Kampagne
inklusion ist ein thema, das mich in kürzester zeit auf die palme bringt.
die grundidee ist ja wunderbar. ich vertrete sie zu 100%, man sollte alle menschen ganz normal behandeln, egal welche besonderheit sie aufweisen. menschen so gelten zu lassen und anzunehmen,wie sie sind. das gilt meiner meinung nach nicht nur für behinderte, sondern für alle anderen menschen die nicht komplett dem 08/15 durchschnitt entsprechen auch.
das wirklich so zu leben wäre eine unheimliche bereicherung für alle, da bin ich mir sicher.
soweit ist alles wunderbar mit der grundidee.
leider mache ich seit längerem die erfahrung, daß das für körperbehinderte ganz klar eine einbahnstraße ist. ich bin in einem behinderten-sportverein mitglied. die kennen mich als "spinner" der sport im rolli macht, obwohl er fußgänger ist.
inkludiert bin ich da allerdings überhaupt nicht. jedem neuen werde ich lauthals vorgeführt: "guck mal, der macht bei uns mit, obwohl er laufen kann". nie wurde bisher ein wort über die behinderungen der anderen verloren, das ist tabuthema.
akzeptiert als rollifahrer werde ich nur von wenigen. meist werde ich aus dem rolli gescheucht, weil ich sachen zufuß eben schnell mal erledigen kann, die im rollstuhl ein geraffel sind.
klar, ich oute mich nicht komplett, als biidler. einige leute wissen, daß ich auch urlaube im rollstuhl verbringe.
bemerkenswert finde ich aber, es kommt niemand wirklich auf die idde sich gedanken zu machen, daß inklusion auch in die andere richtung funktionieren kann. daß es für mich im umgang mit menschen allgemeingültig sein sollte kommt nicht vor.
klar bin ich beleidigt deshalb. klar reagiere ich jedesmal aufgebracht, wenn das thema aufkommt und versuche meine sichtweise zu vermitteln. im ergebnis halte ich diese kampagne aber für eher nicht so konstruktiv. die behindis, die dort dargestellt werden sind ja auch schon "vorsortiert". stellt euch das mal mit einem sabbernden, grunzenden spastiker vor. ich kenne einen, der ist supercool, wenn man sich auf ihn einlässt; das ist aber noch komplizierter, als ein gutaussehender junge, der nicht abwaschen mag...
die grundidee ist ja wunderbar. ich vertrete sie zu 100%, man sollte alle menschen ganz normal behandeln, egal welche besonderheit sie aufweisen. menschen so gelten zu lassen und anzunehmen,wie sie sind. das gilt meiner meinung nach nicht nur für behinderte, sondern für alle anderen menschen die nicht komplett dem 08/15 durchschnitt entsprechen auch.
das wirklich so zu leben wäre eine unheimliche bereicherung für alle, da bin ich mir sicher.
soweit ist alles wunderbar mit der grundidee.
leider mache ich seit längerem die erfahrung, daß das für körperbehinderte ganz klar eine einbahnstraße ist. ich bin in einem behinderten-sportverein mitglied. die kennen mich als "spinner" der sport im rolli macht, obwohl er fußgänger ist.
inkludiert bin ich da allerdings überhaupt nicht. jedem neuen werde ich lauthals vorgeführt: "guck mal, der macht bei uns mit, obwohl er laufen kann". nie wurde bisher ein wort über die behinderungen der anderen verloren, das ist tabuthema.
akzeptiert als rollifahrer werde ich nur von wenigen. meist werde ich aus dem rolli gescheucht, weil ich sachen zufuß eben schnell mal erledigen kann, die im rollstuhl ein geraffel sind.
klar, ich oute mich nicht komplett, als biidler. einige leute wissen, daß ich auch urlaube im rollstuhl verbringe.
bemerkenswert finde ich aber, es kommt niemand wirklich auf die idde sich gedanken zu machen, daß inklusion auch in die andere richtung funktionieren kann. daß es für mich im umgang mit menschen allgemeingültig sein sollte kommt nicht vor.
klar bin ich beleidigt deshalb. klar reagiere ich jedesmal aufgebracht, wenn das thema aufkommt und versuche meine sichtweise zu vermitteln. im ergebnis halte ich diese kampagne aber für eher nicht so konstruktiv. die behindis, die dort dargestellt werden sind ja auch schon "vorsortiert". stellt euch das mal mit einem sabbernden, grunzenden spastiker vor. ich kenne einen, der ist supercool, wenn man sich auf ihn einlässt; das ist aber noch komplizierter, als ein gutaussehender junge, der nicht abwaschen mag...
Re: Inklusions-Kampagne
...die blödmänner könnten doch froh sein dass du dabei bist und immer bier holen kannst ....und müssten dich hofieren ohne ende lieber joernam glg!
Re: Inklusions-Kampagne
Hallo,
bin auch in einem Behindertensportverein aktiv. Spiele Rollstuhlbasketball und habe die Jugendgruppe unter mir. Ich bin als vollwertiges Mitglied akzeptiert, klar gibt es manchmal Seitenhiebe aber die gibt es unter allen anderen auch. Habe auch die Möglichkeit verschiedene andere Sportarten auszuprobieren wie Handbike, Tennis und war sogar schon mal 1 Tag Monoskifahren.
Sie sind einfach froh dass auch ein Fußgänger dabei ist und finden es absolut in Ordnung. Es ist einfach praktisch wenn jemand da ist der die Rollstühle herrichtet, Tischtennistische aufstellt, bei einem Turnier den Bus belädt und in fährt.
Von meiner Vorliebe weis niemand und ich möchte auch nicht, dass es jemand erfährt, wüsste nicht wie dann die Reaktionen sind.
Bei der Jugendgruppe sind auch einige Nichtbehinderte dabei, hier wird die Inklusion in umgekehrter Reihenfolge betrieben.
bin auch in einem Behindertensportverein aktiv. Spiele Rollstuhlbasketball und habe die Jugendgruppe unter mir. Ich bin als vollwertiges Mitglied akzeptiert, klar gibt es manchmal Seitenhiebe aber die gibt es unter allen anderen auch. Habe auch die Möglichkeit verschiedene andere Sportarten auszuprobieren wie Handbike, Tennis und war sogar schon mal 1 Tag Monoskifahren.
Sie sind einfach froh dass auch ein Fußgänger dabei ist und finden es absolut in Ordnung. Es ist einfach praktisch wenn jemand da ist der die Rollstühle herrichtet, Tischtennistische aufstellt, bei einem Turnier den Bus belädt und in fährt.
Von meiner Vorliebe weis niemand und ich möchte auch nicht, dass es jemand erfährt, wüsste nicht wie dann die Reaktionen sind.
Bei der Jugendgruppe sind auch einige Nichtbehinderte dabei, hier wird die Inklusion in umgekehrter Reihenfolge betrieben.
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Re: Inklusions-Kampagne
seht ihr, das ist es, was ich meine und was mich ärgert und was auch meine probleme mit dem thema darstellt.
ich hole nicht das bier. wenn dann im rolli und ich finde einen weg, das ohne aus dem rollstuhl auszusteigen an den tisch zu bekommen.
mit meiner "macke", nämlich dem wunsch rollifahrer zu werden, könnte ich es auch nicht vereinbaren als lastesel und ge(h)hilfe unterwegs zu sein.
der zwiespalt an der sache ist mir wohl bewust. ich oute mich nicht als biidler, erwarte aber, daß die mich als rollifahrer anerkennen. das geht nicht so gut zusammen.
aber es ist etwas woran man noch arbeiten kann
ich hole nicht das bier. wenn dann im rolli und ich finde einen weg, das ohne aus dem rollstuhl auszusteigen an den tisch zu bekommen.
mit meiner "macke", nämlich dem wunsch rollifahrer zu werden, könnte ich es auch nicht vereinbaren als lastesel und ge(h)hilfe unterwegs zu sein.
der zwiespalt an der sache ist mir wohl bewust. ich oute mich nicht als biidler, erwarte aber, daß die mich als rollifahrer anerkennen. das geht nicht so gut zusammen.
aber es ist etwas woran man noch arbeiten kann
Re: Inklusions-Kampagne
Ich mache die ganz andere Erfahrung: In meinem Sitzballverein spielen Amputierte und nicht Amputierte gemeinsam und das in vollständiger gegenseitiger Akzeptanz. Noch nie hat jemand der Amputierten einen solchen Satz wie oben zu lesen auch nur im Entfernsteten zu einem Zweibeiner gesagt (und wohl auch nicht gedacht). Es kommt hier - wie überall im Leben wohl auch - sehr auf die einzelnen Menschen und deren Ansichten an.joernam2003 hat geschrieben:
leider mache ich seit längerem die erfahrung, daß das für körperbehinderte ganz klar eine einbahnstraße ist. ich bin in einem behinderten-sportverein mitglied. die kennen mich als "spinner" der sport im rolli macht, obwohl er fußgänger ist.
inkludiert bin ich da allerdings überhaupt nicht. jedem neuen werde ich lauthals vorgeführt: "guck mal, der macht bei uns mit, obwohl er laufen kann". nie wurde bisher ein wort über die behinderungen der anderen verloren, das ist tabuthema.
akzeptiert als rollifahrer werde ich nur von wenigen. meist werde ich aus dem rolli gescheucht, weil ich sachen zufuß eben schnell mal erledigen kann, die im rollstuhl ein geraffel sind.
...
Klar ist bei uns auch nicht alles Friede Freude Eierkuchen. Der eine wird schon gerne kritisiert, weil er die Bälle ohne Not in die Leine drischt, der andere, weil er nicht - wie versprochen - beim Vereinsabend mitgeholfen hat. Aber das sind kleine Dinge des Alltags, die sich überall ereignen.
Die Zweibeiner sind natürlich verstärkt aktiv, wenn es darum geht, einen auf der Tribüne gelandeten Ball wieder zu holen oder die Stangen und die Leine aus dem Schrank zu holen und sie nachher dort wieder zu verstauen. Aber das ist selbstverständlich, wird nicht hinterfragt und ist einfach so...
Die Körperbehinderung jetzt ist ein Witz gegen das Leiden unter BIID!