http://transabled.org/thoughts/other-th ... etimes.htm
Vor einer Woche sprach ich mit meinem Pfarrer. Er fragte mich, ob ich in letzter Zeit Rolli gefahren sei, und ich sagt ja, vor ein paar Wochen, drei Mal, wegen meiner Rückenschmerzen. Ich erwartete eine kleine Predigt, war aber überrascht von seiner Antwort.
Nachdem er so wenig einverstanden gewesen war mit meinem Rollifahren wegen BIID, obwohl es half gegen meine Rückenschmerzen, war ich positiv überrascht, dass mein lieber Priester es okay fand, wenn ich den Rolli aus Gründen des besseren Umgangs mit körperlichen Schmerzen benutzte. Er sagte, wenn ich andere Sachen gegen die Schmerzen ausprobiert hätte und diese nicht wirklich halfen, aber der Rolli schon, dann habe er nichts dagegen. Er versteht vollständig, dass ich nicht von Schmerzmitteln abhängig werden will. Er findet den Rolli besser als Pillen. Deshalb ist er ganz einverstanden, wenn ich den Rolli hie und da wegen meiner Rückenschmerzen benutze. Und wenn mich Leute fragen, warum ich den Rolli benutze, soll ich sagen, es ist für meinen Rücken.
Interessant. Meine Strategie, eine Weile nicht Rolli zu fahren und das dann als Hebel zu benutzen, um zu zeigen, dass ich ohne auskomme, aber dass ich ihn manchmal für meinen schmerzenden Rücken brauche, hat wirklich funktioniert. Ich habe guten Willen gezeigt, er wurde anerkannt, und jetzt wird auch mir gegenüber guter Wille gezeigt.
Jetzt wollt ihr vielleicht fragen, wie oft ich seit dem OK von meinem Priester Rolli gefahren bin. Gar nicht. An ein oder zwei Tagen hatte ich genug Grund zum Rollifahren, aber ich tat es trotzdem nicht. Gestern abend haben meine Schwester und ich Body Talk gemacht, was mein BIID die letzten 7 Monate unter Kontrolle gehalten hat. Wir arbeiteten am drückendsten Problem, weil ich fühlte, irgendwas stimmte nicht, aber ich war nicht sicher was. Die Sache war nicht BIID oder meine Depression. Die Sache war Rollifahren. Mein Körper und das Rollifahren waren nicht im Gleichgewicht. Meine Schwester dachte, dass ich vielleicht zuviel Rolli fuhr oder dass ich viel Rollifahren wollte. Aber das ergab keinen Sinn. Und dann dämmerte es mir: Ich fahre zu wenig Rolli! Sogar wenn mein Körper schmerzt, fahre ich oft nicht Rolli, ich verzichte lieber aufs Rollifahren. Ich muss mehr auf meinen Körper hören und ihm eine Pause gönnen, wenn er weh tut. Wenn sogar mein Priester damit einverstanden ist, warum bin ich nicht bereit, jetzt Rolli zu fahren? Irgendwie zum Lachen. Und ich weiß noch keine sichere Antwort."
Es wurden einige Kommentare und Fragen dazu abgegeben, hier ein Auszug aus einer der Antworten von Elisabeth dazu, Body Talk betreffend:
"Ich verstehe auch nicht wirklich, wie die Sache funktioniert, aber in der Praxis heißt es, dass meine Schwester die Energie meines Körpers fragt, woran gearbeitet werden sollte. Mit den wichtigsten Anliegen beschäftigt man sich zuerst. Meine Schwester brauchte fünf Monate, an BIID zu arbeiten, bevor sie überhaupt an meiner Depression arbeiten konnte. Sie war erstaunt, wie tief verwurzelt BIID ist. Bis jetzt scheint es zumindest auf einem gewissen Niveau zu wirken, und es ist mir wirklich egal, ob es nur Selbsthypnose von mir ist (obwohl sie üblicherweise die Sitzungen ohne meine Anwesenheit macht) oder ob das System wirklich wirkt.
"Vielleicht noch zum Hintergrund: Elisabeth scheint eher unglücklich verheiratet zu sein, eine ziemlich schreckliche Mutter zu haben, die sie bei Besuchen schnell verletzt und BIID verstärkt. Sie gibt meines Erachtens ihrem Pfarrer viel zu viel Macht über sich. (Bei mir selber ist es so, dass es auch Verhaltensweisen von Menschen um mich herum gibt, die mein BIID eher anheizen... und ich habe schon das Gefühl, dass die Körper-Energie - wie auch immer man die nennen will, spüren kann sie wohl jeder - mal freier und mal gehemmter ist in Richtung Beine.)
Andererseits finde ich es schon spannend, dass sie mehr über BIID herauszufinden versucht und auch neue Dinge ausprobiert - Pretenden/Rollifahren, aber auch Body Talk.