Wunsch, Gedanken, Vorstellung - Weg zum RAK
Verfasst: Mo 2. Mär 2020, 22:17
Hallo zusammen,
nach langen Überlegen habe ich mich nun auch dazu entschlossen, meinen Beitrag hier im Forum zu posten. Ich freue mich auf euer Feedback.
Vielleicht kurz ein paar Sachen zu mir:
Ich selber leide unter BIID, möchte gerne mein rechtes Bein in Mitte des Oberschenkels verlieren (RAK). Diesen Wunsch habe ich bereits seit dem ich denken kann. Beinamputationen haben mich bereits in Kindesalter fasziniert und ich habe schon damals mir Bilder und Videos von amputierten Personen im Internet angesehen. Wenn ich an mir runter sehe, würde ich gerne nur mein linkes Bein sehen. Dort, wo aktuell leider noch mein rechtes Bein ist, würde ich gerne meinen schönen Oberschenkelstumpf bewundern können. Für mich ist die Vorstellung, mein Leben auf nur einem Bein leben zu dürfen/müssen einfach unvorstellbar schön. Wie gerne würde ich normale Situationen des Alltags auf diese Weise erleben. Hierbei würde für mich nicht in Frage kommen, eine Prothese zu tragen. Krücken würden mir hier ausreichen. Ich muss ehrlich gestehen, dass der Gang als Einbeiniger mit zwei Krücken für mich eine wundervolle Vorstellung ist. Die Vorstellung, nur noch meine linken Schuhe im Schuhschrank zu besitzen, meine Socken nach dem Waschen nicht mehr zusammen in Paaren in den Schrank räumen zu müssen sowie meine Hosen am rechten Bein abschneiden und zunähen zu können, ist für mich einfach unbeschreiblich.
Seit Jahren pretender ich zuhause (habe mir sowohl Unterarmkrücken als auch Achselkrücken im Internet bestellt, eine Stumpfsocke besitze ich auch schon), in die Öffentlichkeit habe ich es mich leider noch nicht getraut. Ich habe mir bereits zwei Hosen in einer größeren Größe bestellt, das rechte Hosenbein abgeschnitten und so gut es ging zugenäht. Der Anblick beim tragen dieser Hosen ist einfach unbeschreiblich. Oftmals schaue ich mich so längere Zeit im Spiegel an und bin einfach nur glücklich. Ich muss jedoch auch gestehen, dass mein Bein beim hochbinden nach einiger Zeit auch gehörig schmerzt, was das Ganze leider auch nicht einfacher macht. Eines Nachts habe ich es mich immerhin getraut, an ein einsames Baggerloch in der Nähe zu fahren und ein paar Schritte mit meinen Krücken als Einbeiniger zu machen. Jedoch habe ich ein großes Verlangen danach, genau so einmal unter Menschen beispielsweise durch die Stadt zu "gehen". Wenn es hier weitere Pretender gibt, wie löst ihr das Problem mit dem schmerzenden Bein?
Da ich gerade erst Anfang 30 bin und aktuell "Mitten im Leben" stehe, würde ich natürlich nichts unüberlegtes tun, um mein Bein zu verlieren. Sollte es jedoch irgendwann eine Möglichkeit geben, mein Bein auf sicherem Weg loszuwerden, würde ich keine Minute zweifeln.
Ich stelle mir jeden Tag (mehrmals) vor, wie schön es sein muss, ins Krankenhaus zu gehen und zu wissen, dass am nächsten Tag die gewünschte Operation stattfinden wird. Der Moment, in dem der Arzt dir die Narkose verabreicht, du einschläfst und wenn du aufwachst schon durch die Decke siehst, das dort, wo dein Bein war, nun der lang ersehnte Stumpf ist. Wie gerne würde ich die Decke bei Seite ziehen und den Anblick meines neuen Körpers genießen. Mit zwei Krücken und einem bein das Krankenhaus zu verlassen, es muss einfach ein unbeschreibliches Gefühl sein, welches ich mir aktuell leider nur vorstellen kann und hoffentlich irgendwann noch erleben werde.
Wie erwartet ihr das Gefühl im Krankenhaus, wenn es endlich passiert ist? Was würdet ihr zuerst machen?
Da ich mit dem Thema natürlich im Familien- und Freundeskreis alleine bin und mich niemandem anvertraut habe, freue ich mich auf eure Meinungen, Erfahrungen und Vorstellungen. Ich denke, dass der Austausch mit Betroffenen sehr hilfreich ist.
Daher danke für das Lesen meines doch länger gewordenen Textes und ich hoffe, dass ich euch mit meinen Gedanken ebenfalls ein wenig weiter helfen konnte.
Liebe Grüße,
Flo aus NRW
nach langen Überlegen habe ich mich nun auch dazu entschlossen, meinen Beitrag hier im Forum zu posten. Ich freue mich auf euer Feedback.
Vielleicht kurz ein paar Sachen zu mir:
Ich selber leide unter BIID, möchte gerne mein rechtes Bein in Mitte des Oberschenkels verlieren (RAK). Diesen Wunsch habe ich bereits seit dem ich denken kann. Beinamputationen haben mich bereits in Kindesalter fasziniert und ich habe schon damals mir Bilder und Videos von amputierten Personen im Internet angesehen. Wenn ich an mir runter sehe, würde ich gerne nur mein linkes Bein sehen. Dort, wo aktuell leider noch mein rechtes Bein ist, würde ich gerne meinen schönen Oberschenkelstumpf bewundern können. Für mich ist die Vorstellung, mein Leben auf nur einem Bein leben zu dürfen/müssen einfach unvorstellbar schön. Wie gerne würde ich normale Situationen des Alltags auf diese Weise erleben. Hierbei würde für mich nicht in Frage kommen, eine Prothese zu tragen. Krücken würden mir hier ausreichen. Ich muss ehrlich gestehen, dass der Gang als Einbeiniger mit zwei Krücken für mich eine wundervolle Vorstellung ist. Die Vorstellung, nur noch meine linken Schuhe im Schuhschrank zu besitzen, meine Socken nach dem Waschen nicht mehr zusammen in Paaren in den Schrank räumen zu müssen sowie meine Hosen am rechten Bein abschneiden und zunähen zu können, ist für mich einfach unbeschreiblich.
Seit Jahren pretender ich zuhause (habe mir sowohl Unterarmkrücken als auch Achselkrücken im Internet bestellt, eine Stumpfsocke besitze ich auch schon), in die Öffentlichkeit habe ich es mich leider noch nicht getraut. Ich habe mir bereits zwei Hosen in einer größeren Größe bestellt, das rechte Hosenbein abgeschnitten und so gut es ging zugenäht. Der Anblick beim tragen dieser Hosen ist einfach unbeschreiblich. Oftmals schaue ich mich so längere Zeit im Spiegel an und bin einfach nur glücklich. Ich muss jedoch auch gestehen, dass mein Bein beim hochbinden nach einiger Zeit auch gehörig schmerzt, was das Ganze leider auch nicht einfacher macht. Eines Nachts habe ich es mich immerhin getraut, an ein einsames Baggerloch in der Nähe zu fahren und ein paar Schritte mit meinen Krücken als Einbeiniger zu machen. Jedoch habe ich ein großes Verlangen danach, genau so einmal unter Menschen beispielsweise durch die Stadt zu "gehen". Wenn es hier weitere Pretender gibt, wie löst ihr das Problem mit dem schmerzenden Bein?
Da ich gerade erst Anfang 30 bin und aktuell "Mitten im Leben" stehe, würde ich natürlich nichts unüberlegtes tun, um mein Bein zu verlieren. Sollte es jedoch irgendwann eine Möglichkeit geben, mein Bein auf sicherem Weg loszuwerden, würde ich keine Minute zweifeln.
Ich stelle mir jeden Tag (mehrmals) vor, wie schön es sein muss, ins Krankenhaus zu gehen und zu wissen, dass am nächsten Tag die gewünschte Operation stattfinden wird. Der Moment, in dem der Arzt dir die Narkose verabreicht, du einschläfst und wenn du aufwachst schon durch die Decke siehst, das dort, wo dein Bein war, nun der lang ersehnte Stumpf ist. Wie gerne würde ich die Decke bei Seite ziehen und den Anblick meines neuen Körpers genießen. Mit zwei Krücken und einem bein das Krankenhaus zu verlassen, es muss einfach ein unbeschreibliches Gefühl sein, welches ich mir aktuell leider nur vorstellen kann und hoffentlich irgendwann noch erleben werde.
Wie erwartet ihr das Gefühl im Krankenhaus, wenn es endlich passiert ist? Was würdet ihr zuerst machen?
Da ich mit dem Thema natürlich im Familien- und Freundeskreis alleine bin und mich niemandem anvertraut habe, freue ich mich auf eure Meinungen, Erfahrungen und Vorstellungen. Ich denke, dass der Austausch mit Betroffenen sehr hilfreich ist.
Daher danke für das Lesen meines doch länger gewordenen Textes und ich hoffe, dass ich euch mit meinen Gedanken ebenfalls ein wenig weiter helfen konnte.
Liebe Grüße,
Flo aus NRW