Die Gedanken sind da, aber ohne Belastung
Verfasst: So 5. Jan 2020, 14:56
Hallo liebe Forenteilnehmer,
Ich bin mir nicht sicher in wie weit ich hier bei euch richtig bin.
Vielleicht die leichte Kost vorne weg. Im klaren Bezug zu BIID würde ich sagen bin ich auf jeden Fall Angehöriger.
Eine Freundin hat sich bei mir geoutet, leider gefühlt viel zu spät. Einfach weil ich das Gefühl habe das wir gemeinsam eine für sie erträglichere Situation hätten schaffen können. Sie darf bei mir sein wie sie ist, durfte sie schon immer, und ich hoffe das wir nun auch für sie ein psychisch freieres Leben hin bekommen.
Dann jetzt zu mir und die etwas schwere Kost.
Wie besagte Freundin sich bei mir geoutet hat, musste ich ihr sagen das mir dieses Thema an und für sich nicht fremd ist.
In meiner Kindheit und Jugend hatte ich häufig den Gedanken wie es denn wäre im Rollstuhl zu sitzen. Habe mir auch ausgemalt welche Aktivitäten ist trotz, oder erst recht mit dem Rollstuhl ausüben würde. Gleichzeitig hatte und habe ich auch heute nicht den Druck diese Erfahrung wirklich zu machen.
Bei uns in der Gegend gab bzw. gibt es eine Blindenschule mit Internat. Dort hielt ich mich damals als Kind häufig auf. Hatte viel Kontakt zu den Blinden und Mehrfachbehinderten Kinder. Dann habe ich mir lange Zeit vorgestellt wie es wäre Blind zu sein. Mache das auch heute noch, das ich ab und zu einfach die Augen schließe und mich auf diese Art fort Bewege. Aber auch dazu besteht kein tiefer Druck oder das Bedürfnis das dies Endgültig sein sollte. Im Gegenteil. Ich kann mir nichts schlimmeres Vorstellen als auf einmal nichts mehr zu sehen.
Wie man raus liest war und bin ich in gewisser Weiße von Behinderungen und Einschränkungen fasziniert, genieße aber auch mein uneingeschränktes Leben.
Ich bin aber noch nicht am Ende.
Auch Gehörlosigkeit ist ein Thema das mich derart Beschäftigt das ich seit einem Jahr Gebärdensprache lerne. DIese wollte ich auch schon in meiner Jugend lernen, hatte aber über Jahre nicht die Möglichkeiten dazu. Nicht nur das die Gebärdensprache an sich faszinierend ist, sondern wenn ich Menschen Gebärden sehe, dann habe ich selber das Gefühl Gehörlos zu sein. Und dieser Wunsch ist aktuell auch am Stärksten vertreten. So gerne wie ich Musik höre und mich mit anderen Menschen unterhalte, genau so stark habe ich das Bedürfnis das alles einfach Ausschalten zu können. Nichts mehr hören. Endlich Ruhe.
Mich Beschäftigt auch die Phantasie, wenn mir einer jetzt die Pistole auf die Brust setzt und sagen würde, ab sofort musst du eine Behinderung tragen, dann würde ich mich ganz klar für Gehörlosigkeit entscheiden. Bin aber wie gesagt nicht in dem Druck oder in der Belastung, das ich mir jetzt selber die Ohren kaputt machen würde.
Ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich, Naja gut ist halt ein Springer, der von einer Sache zur anderen springt.
Ich bin mir auch nicht sicher in wie weit das etwas mit BID zu tun hat oder ob ich einfach nur eine Schraube locker hab.
Mit den Lockeren Schrauben gehts aber noch viel weiter.
Ich mein ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. In fast 42 Jahren kann sich so einiges Ansammeln im Kopf.
Nachdem ich auch nicht weiß wie lange und wie viel ich hier im Forum anwesend sein werde dachte ich, bekommt ihr jetzt einfach gleich am Anfang das gesamte Paket zu lesen, damit es später nicht heißt ich wäre ein Faker oder Tastenspinner. Das bin ich nämlich nicht, dafür hab ich auch gar keine Zeit und keinen Nerv. Es sind einfach Gedanken die Immer wieder Aufkommen und nun im Zusammenhang mit der Freundin natürlich auch öfter wieder Thema werden und präsenter sind.
Drum mach ich jetzt einfach mal weiter.
Mein Bruder war Schreiner und ist selber mal in die Kreissäge gekommen. Er hat sich nur die Fingerkuppen abrasiert. Also es ist zum Glück nicht viel Passiert. Seit dem Beschäftigt ihn der Gedanke das ganze noch einmal ganz Bewusst zu erleben. Sprich bewusst in die Kreissäge rein greifen. Nach diesem seinen Unfall hatte ich selbst auch immer wieder den Gedanken wie es wäre einen Finger oder eine Hand (aber bitte nur die linke, weil ich bin ja Rechtshänder) so zu verlieren. Jedoch ist es eher der Gedanke an den Verlauf der mich Beschäftigt und weniger die Vorstellung was es Bedeutet ohne die Hand leben zu müssen.
Ein Ähnlicher Gedanke überkommt mich auch beim Arbeiten mit der Kettensäge. Eben jene Vorstellung mit dieser Abzurutschen und einen Unterschenkel auf diese Art und Weiße abzutrennen.
Womit wir jetzt zum letzten Teil kommen.
Jetzt wirds schwierig, weil eben auch Grenzwertig. Habe aber das Gefühl auch darüber schreiben zu müssen.
Ich habe eine Zeit lang im Medizinischen Bereich gearbeitet. Interessiere mich auch schon immer dafür. Ich kann mich daran erinnern das ich als Kind immer davon Geträumt hatte Arzt zu sein. Ein Arzt der Operiert, der hilft und auch amputiert.
Heute ist das Medizinische Wissen größer, und die Gedanken und Vorstellungen sind ausgereifter. Wie ich verschiedene Gliedmaßen Amputieren würde. Nicht bei mir, sondern bei anderen. Dann kommt die Vorstellung wie das ganze Aussehen würde und wie die Schnittführung sein müsste um zum einen das Ästhetisch schönste, wie auch Funktional beste Ergebnis zu erhalten.
Ich möchte dazu aber Betonen das ich keine Erotischen Gedanken dabei habe, sondern es eher von der Wissenschaftlichen Seite her betrachte.
Im großen und ganzen wird das alles mit BIID wenig zu tun haben. Oder doch? Ist es eine Unterform? Wo liegen die Grenzen, wo verschwimmen sie?
Danke fürs lesen.
Gruß
Das Pfannkuchenkind
Ich bin mir nicht sicher in wie weit ich hier bei euch richtig bin.
Vielleicht die leichte Kost vorne weg. Im klaren Bezug zu BIID würde ich sagen bin ich auf jeden Fall Angehöriger.
Eine Freundin hat sich bei mir geoutet, leider gefühlt viel zu spät. Einfach weil ich das Gefühl habe das wir gemeinsam eine für sie erträglichere Situation hätten schaffen können. Sie darf bei mir sein wie sie ist, durfte sie schon immer, und ich hoffe das wir nun auch für sie ein psychisch freieres Leben hin bekommen.
Dann jetzt zu mir und die etwas schwere Kost.
Wie besagte Freundin sich bei mir geoutet hat, musste ich ihr sagen das mir dieses Thema an und für sich nicht fremd ist.
In meiner Kindheit und Jugend hatte ich häufig den Gedanken wie es denn wäre im Rollstuhl zu sitzen. Habe mir auch ausgemalt welche Aktivitäten ist trotz, oder erst recht mit dem Rollstuhl ausüben würde. Gleichzeitig hatte und habe ich auch heute nicht den Druck diese Erfahrung wirklich zu machen.
Bei uns in der Gegend gab bzw. gibt es eine Blindenschule mit Internat. Dort hielt ich mich damals als Kind häufig auf. Hatte viel Kontakt zu den Blinden und Mehrfachbehinderten Kinder. Dann habe ich mir lange Zeit vorgestellt wie es wäre Blind zu sein. Mache das auch heute noch, das ich ab und zu einfach die Augen schließe und mich auf diese Art fort Bewege. Aber auch dazu besteht kein tiefer Druck oder das Bedürfnis das dies Endgültig sein sollte. Im Gegenteil. Ich kann mir nichts schlimmeres Vorstellen als auf einmal nichts mehr zu sehen.
Wie man raus liest war und bin ich in gewisser Weiße von Behinderungen und Einschränkungen fasziniert, genieße aber auch mein uneingeschränktes Leben.
Ich bin aber noch nicht am Ende.
Auch Gehörlosigkeit ist ein Thema das mich derart Beschäftigt das ich seit einem Jahr Gebärdensprache lerne. DIese wollte ich auch schon in meiner Jugend lernen, hatte aber über Jahre nicht die Möglichkeiten dazu. Nicht nur das die Gebärdensprache an sich faszinierend ist, sondern wenn ich Menschen Gebärden sehe, dann habe ich selber das Gefühl Gehörlos zu sein. Und dieser Wunsch ist aktuell auch am Stärksten vertreten. So gerne wie ich Musik höre und mich mit anderen Menschen unterhalte, genau so stark habe ich das Bedürfnis das alles einfach Ausschalten zu können. Nichts mehr hören. Endlich Ruhe.
Mich Beschäftigt auch die Phantasie, wenn mir einer jetzt die Pistole auf die Brust setzt und sagen würde, ab sofort musst du eine Behinderung tragen, dann würde ich mich ganz klar für Gehörlosigkeit entscheiden. Bin aber wie gesagt nicht in dem Druck oder in der Belastung, das ich mir jetzt selber die Ohren kaputt machen würde.
Ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich, Naja gut ist halt ein Springer, der von einer Sache zur anderen springt.
Ich bin mir auch nicht sicher in wie weit das etwas mit BID zu tun hat oder ob ich einfach nur eine Schraube locker hab.
Mit den Lockeren Schrauben gehts aber noch viel weiter.
Ich mein ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. In fast 42 Jahren kann sich so einiges Ansammeln im Kopf.
Nachdem ich auch nicht weiß wie lange und wie viel ich hier im Forum anwesend sein werde dachte ich, bekommt ihr jetzt einfach gleich am Anfang das gesamte Paket zu lesen, damit es später nicht heißt ich wäre ein Faker oder Tastenspinner. Das bin ich nämlich nicht, dafür hab ich auch gar keine Zeit und keinen Nerv. Es sind einfach Gedanken die Immer wieder Aufkommen und nun im Zusammenhang mit der Freundin natürlich auch öfter wieder Thema werden und präsenter sind.
Drum mach ich jetzt einfach mal weiter.
Mein Bruder war Schreiner und ist selber mal in die Kreissäge gekommen. Er hat sich nur die Fingerkuppen abrasiert. Also es ist zum Glück nicht viel Passiert. Seit dem Beschäftigt ihn der Gedanke das ganze noch einmal ganz Bewusst zu erleben. Sprich bewusst in die Kreissäge rein greifen. Nach diesem seinen Unfall hatte ich selbst auch immer wieder den Gedanken wie es wäre einen Finger oder eine Hand (aber bitte nur die linke, weil ich bin ja Rechtshänder) so zu verlieren. Jedoch ist es eher der Gedanke an den Verlauf der mich Beschäftigt und weniger die Vorstellung was es Bedeutet ohne die Hand leben zu müssen.
Ein Ähnlicher Gedanke überkommt mich auch beim Arbeiten mit der Kettensäge. Eben jene Vorstellung mit dieser Abzurutschen und einen Unterschenkel auf diese Art und Weiße abzutrennen.
Womit wir jetzt zum letzten Teil kommen.
Jetzt wirds schwierig, weil eben auch Grenzwertig. Habe aber das Gefühl auch darüber schreiben zu müssen.
Ich habe eine Zeit lang im Medizinischen Bereich gearbeitet. Interessiere mich auch schon immer dafür. Ich kann mich daran erinnern das ich als Kind immer davon Geträumt hatte Arzt zu sein. Ein Arzt der Operiert, der hilft und auch amputiert.
Heute ist das Medizinische Wissen größer, und die Gedanken und Vorstellungen sind ausgereifter. Wie ich verschiedene Gliedmaßen Amputieren würde. Nicht bei mir, sondern bei anderen. Dann kommt die Vorstellung wie das ganze Aussehen würde und wie die Schnittführung sein müsste um zum einen das Ästhetisch schönste, wie auch Funktional beste Ergebnis zu erhalten.
Ich möchte dazu aber Betonen das ich keine Erotischen Gedanken dabei habe, sondern es eher von der Wissenschaftlichen Seite her betrachte.
Im großen und ganzen wird das alles mit BIID wenig zu tun haben. Oder doch? Ist es eine Unterform? Wo liegen die Grenzen, wo verschwimmen sie?
Danke fürs lesen.
Gruß
Das Pfannkuchenkind