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Vorstellung

Verfasst: So 1. Dez 2019, 20:46
von June774
Hallo liebe Mitglieder,
ich habe mich vor einigen Tagen angemeldet und heute den Moderatoren geschrieben.
Ich "heiße" June, bin 33 und fast seit ich denken kann BID-Betroffene (qs).

Ich freue mich auf Austausch.
(Ein bisschen aufgeregt bin ich... es fühlt sich an, als ob ich gerade ein geheimes Doppelleben beginne.)

Gruß
June

Re: Vorstellung

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 11:06
von Dreamer
Hallo June774,

ein Doppelleben, ich denke das kennen viele von uns hier.
Es ist nicht einfach mit diesen Gefühlen zu leben ohne sich dem Umfeld anzuvertrauen.

Gruß
Dreamer

Re: Vorstellung

Verfasst: Do 14. Mai 2020, 04:00
von Plubsch
Hallo June,

auch wenn ich erst ein wenig später als Du auf's Forum getroffen bin & jetzt auch beim vielen Lesen jetzt erst über Deinen ersten Beitrag stolper, kann ich Dir nur im Geheimen beipflichten ..... BID hat allein aus der Grundthematik heraus schon für die allermeisten, glaub ich, immer schon eine Art Doppelleben notwendig gemacht. Ist bei mir ebenso. Outing kommt definitiv nicht in Frage. Zumindest jetzt noch nicht. Drum trag ich außer hier, mein Geheimnis wirklich Top Secret mit mir herum.
Mein Wunsch besteht auch schon seit Jahrzehnten.... Wie hast Du das solang ausgehalten? Und wie gehst Du mit Deinem Verlangen um??
Darfst gerne per PN antworten.

VG Plubsch

Re: Vorstellung

Verfasst: Sa 16. Mai 2020, 16:41
von Reffot
Dieses Gefühl des Doppellebens kann ich zu gut nachvollziehen. Zum Glück bin ich ein Chaot und niemadn fragt wieso mein Kofferraum immer voll und nie benutzbar ist...

Re: Vorstellung

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 04:34
von BiidTom
Hallo June 774

Auch ich möchte einen QS. Auch ich leide unter BID seit ich etwa fünf bin (52 Jahre). Das Doppelleben kenne ich zum Glück seit fünf Jahren nicht mehr mit pretrendern und der Geheimhaltung des Rollstuhls, weil ich eine sehr starke Gehbehinderung als Spätfolge eines Motorradunfalls und Ärztepfusch habe, bin auf den Rolli angewiesen. ;)

Re: Vorstellung

Verfasst: Do 28. Mai 2020, 04:34
von June774
Plubsch hat geschrieben: Do 14. Mai 2020, 04:00 Hallo June,

auch wenn ich erst ein wenig später als Du auf's Forum getroffen bin & jetzt auch beim vielen Lesen jetzt erst über Deinen ersten Beitrag stolper, kann ich Dir nur im Geheimen beipflichten ..... BID hat allein aus der Grundthematik heraus schon für die allermeisten, glaub ich, immer schon eine Art Doppelleben notwendig gemacht. Ist bei mir ebenso. Outing kommt definitiv nicht in Frage. Zumindest jetzt noch nicht. Drum trag ich außer hier, mein Geheimnis wirklich Top Secret mit mir herum.
Mein Wunsch besteht auch schon seit Jahrzehnten.... Wie hast Du das solang ausgehalten? Und wie gehst Du mit Deinem Verlangen um??
Darfst gerne per PN antworten.

VG Plubsch
Hallo Blubsch,
im Moment bin ich nicht täglich im Forum unterwegs. Aber deine Fragen sind interessant, darüber nachzudenken, wie es genau ist.

Wie ich es so lange ausgehalten habe ist eine gute Frage. Ich denke, es war alternativlos. Schon als Kind war mir klar: Behinderung ist für andere etwas ganz, ganz schlimmes. Nichts interessantes, wie für mich. Ich glaube, ich wusste schon als 7jährige "das macht man aber nicht" und ganz im Sinne alter Erziehung macht man es dann eben heimlich: Es sich wünschen, davon träumen. Ich ging als Kind schon gern früh schlafen, da hatte ich meine Gedanken für mich.
Als Jugendliche ging das erstmal so weiter, bis ich mich zur Perfektionistin entwickelte :roll: Da hieß es dann für mich: Ganz oder gar nicht. Ganz ging nicht, also habe ich mich auf etwas anderes gestürzt. Schule, Studium, Beziehung, Ehe... das zieht sich bis heute so durch. Ich investiere jeweils sehr viel Arbeit, Zeit, Mühe in die "aktuellen Projekte" und lenke mich gut ab. Aber es kommt dazwischen immer wieder zu mehr oder weniger langen Phasen der Unzufriedenheit, in denen das Thema BID wieder stärker in den Fokus rückt. Zeit, das nächste Projekt zu starten.

Ich habe schon als Jugendliche andere Bereiche interessant gefunden, die mir viele Parallelen aufzuweisen schienen. Verheimlichte Homosexualität Jugendlicher, Transsexualität, usw. Hier kommt es doch häufiger zum Coming out und über die Jahre (Jahrzehnte) durch den Mut zur Offenheit Betroffener zu einer gewissen Akzeptanz, auch wenn es gesellschaftlich gefühlt ewig dauert.
So hätte ich es mir auch für BID gewünscht. Für mich ist der Zug abgefahren. Für die nächsten Generationen allerdings nicht. Oder? Vielleicht auch noch nicht auf dem Gleis bereit gestellt.

Wie ist dein Umgang damit?

Re: Vorstellung

Verfasst: Do 28. Mai 2020, 04:35
von June774
Reffot hat geschrieben: Sa 16. Mai 2020, 16:41 Dieses Gefühl des Doppellebens kann ich zu gut nachvollziehen. Zum Glück bin ich ein Chaot und niemadn fragt wieso mein Kofferraum immer voll und nie benutzbar ist...
Verhängnisvoll für mich... ich mag Ordnung :lol:

Re: Vorstellung

Verfasst: Do 28. Mai 2020, 04:45
von June774
BiidTom hat geschrieben: Fr 22. Mai 2020, 04:34 Hallo June 774

Auch ich möchte einen QS. Auch ich leide unter BID seit ich etwa fünf bin (52 Jahre). Das Doppelleben kenne ich zum Glück seit fünf Jahren nicht mehr mit pretrendern und der Geheimhaltung des Rollstuhls, weil ich eine sehr starke Gehbehinderung als Spätfolge eines Motorradunfalls und Ärztepfusch habe, bin auf den Rolli angewiesen. ;)
Da darf man offenbar gratulieren?

Ich weiß nicht, ob das für mich interessant wäre.
Es ist ja kein QS und andere Behinderungen sind für mich nie in der Richtung interessant gewesen. Auch das Pretenden im Rolli habe ich nie gemacht und war auch nie attraktiv für mich. Es geht mir nicht um Wirkung nach außen oder das äußere Gefühl dieser Behinderung, sondern das innere. Viele fühlen sich dem beim Pretenden nahe. Ich nicht.

LG
June

Re: Vorstellung

Verfasst: Mo 1. Jun 2020, 13:20
von BiidTom
Hallo June774
ch weiß nicht, ob das für mich interessant wäre.
Es ist ja kein QS und andere Behinderungen sind für mich nie in der Richtung interessant gewesen. Auch das Pretenden im Rolli habe ich nie gemacht und war auch nie attraktiv für mich. Es geht mir nicht um Wirkung nach außen oder das äußere Gefühl dieser Behinderung, sondern das innere. Viele fühlen sich dem beim Pretenden nahe. Ich nicht.

Ich habe eigentlich nicht pretendert im eigentlichen Sinne. Ich benutzte den Rolli erst ab und zu , seit ich 48 bin, für das Einkaufen, weil es mir mit Krücken zu Mühsam wurde und für Ausstellungs-/Museenbesuche. Ich musste den Rollstuhl vor meiner Familie Freunden und Arbeitgeber geheimhalten. Vorher musste ich nicht so tun als ob ich behindert wäre, da mich mein Leben recht gut von meinem Wunsch gelähmt zu sein ablenken konnte. Mit 52 bekam ich die Verordnungvon meinem Arzt für meinen jetzigen Rollstuhl. An meiner jetzigen Situation stört mich, dass ich keinen QS habe, denn es fühlt sich für mich falsch an, dass ich noch meine Beine bewegen kann und einige Meter gehen zu können. Andererseits bin ich doch ein wenig froh darum.

Re: Vorstellung

Verfasst: Sa 25. Mär 2023, 09:10
von Pertercrip
Hallo Juni,

Ich habe versucht, dich über Whatsapp zu erreichen, aber es scheint nicht zu funktionieren. Wie lautet deine Vorwahl und in welchem Land lebst du?
Ich habe dir auch eine E-Mail geschickt.
Viele Grüße,
Peter

+32497053780