Helft mir zu verstehen

Slandi
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Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 130Beitrag Slandi »

Liebes Forum!

Eins vorweg: Ich leide nicht an BIID. Trotzdem möchte ich aus einem aktuellen Anlass gerne verstehen, wie ihr euch fühlt. Aufmerksam geworden bin ich darauf wie alle anderen wahrscheinlich auch durch den Bericht auf VOX.

Vor 4 Monaten habe ich bei einem Unfall fast ein Bein verloren. Ich weiß noch ganz genau, dass ich jedem hundertmal gesagt habe, dass mein Bein nicht abgenommen werden darf. Als ich aufgewacht bin, war das der erste Gedanken - meine größte Angst war es, nie wieder laufen zu können. Ich weiß aus dem Bericht (inzwischen habe ich auch einiges im Internet gelesen), dass sich viele, die an BIID leiden, z.B. mit nur einem Bein glücklicher wären. Ich kann schon verstehen, dass man sich in seinem Körper unwohl fühlt. Aber eines verstehe ich nicht: Würdet ihr es z.B. nicht vermissen, laufen zu können?

Und noch eine Frage beschäftigt mich: Da ich Medizinstudent bin, habe ich mir überlegt, ob ich einem kerngesunden Menschen das Rückenmark durchtrennen könnte - ich glaube ich könnte es nicht. Was denkt ihr über solche Ärzte (die wohl die Mehrheit sein dürften)?

Ich möchte niemanden kränken oder zu nahe treten, sondern bin nur daran interessiert was in euch vorgeht. Ich hoffe, ihr versteht das.

Liebe Grüße
Slandi
Phil

Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 133Beitrag Phil »

Hi Slandi,

das ist sehr nett, dass Dich unser Thema beschäftigt und dass Du es zu verstehen versuchst.

Ich würde Dir gern helfen zu verstehen, aber wenn ich ehrlich bin, verstehe ich es (und damit mich selber) nicht. Es ist halt so. Ich spüre meine Beine anders als den Rest meines Körpers, ich spüre genau die Linie, wo sie enden sollten (körperlich), manchmal sogar die Form der darin "versteckten" Stümpfe. Das ist eine riesige innere Sehnsucht, die oft sehr schmerzhaft ist. Ein ständiges Gefühl, dass ich nicht so bin, wie ich eigentlich wäre. Unstimmigkeit. Oft Verzweiflung. Das habe ich seit frühester Kindheit.

Verstehe ich Transsexuelle/Transidente? Ich kann es wegen BIID ein bisschen nachfühlen, aber nicht wirklich verstehen.

Die Behinderung, also nicht mehr oder nur mit Mühen und Hilfsmitteln gehen können und all das, schrecken mich natürlich auch. Man kann so was auch nicht wirklich vorher ausprobieren. Aber ehrlich gesagt, auch die Behinderung zieht mich an. Es wäre einfach meine Lebensform, so fühlt sich das an.

Sicher würde ich es manchmal vermissen, laufen zu können. Aber ich vermisse jetzt viel mehr die Art, wie man sich eben bewegt, wenn man zwei Beinstümpfe hat. So krass das klingt, es ist einfach so. Wenn ich Rolli fahre, fühle ich mich total wohl. Seltsam, aber es ist halt so. Ich weiß auch nicht warum.

Kerngesunden Menschen würde ich auch nicht das Rückenmark durchtrennen, und selbst bei solchen, die BIID haben, würde ich mir da sehr schwer tun. Aber man darf bei "kerngesund" nicht nur den Körper betrachten. Und ist der denn kerngesund, wenn er selbst Teile als nicht wirklich zu sich gehörend erlebt? Und was ist mit der seelischen Gesundheit, ist die weniger wert? Wo ist denn dieser "Kern"...? Könntest Du jemandem den Penis entfernen, der vom biologischen Mann möglichst weitgehend zur biologischen Frau werden will/muss, weil er/sie innerlich schon immer Frau war?

Frau Prof. Roswith Roth in Graz hat Befragungen gemacht und herausgefunden, dass Frauen einer operativen Lösung gegenüber mehr Akzeptanz zeigen - am wenigsten Akzeptanz zeigen Chirurgen, ausgerechnet... Aber je mehr die Leute über BIID wussten und je mehr sie sich auch mit Transidentität(Transsexualität auseinandergesetzt haben, um so mehr von den Befragten konnten sich auch vorstellen, dass man operiert, um Menschen mit BIID zu heilen.

Wenn Dich das alles genauer interessiert, findest Du mehr bei der Literatur; das von Prof. Roth im Tagungsband der Frankfurter BIID-Konferenz, die 2009 stattgefunden hat.

Aber ja, ich kann verstehen, dass jemand Hemmungen hat, "gesunde" Körperteile und -funktionen zu verändern.

Und bitte frage weiter - wenn ich gefragt werde, kann ich mir selber über vieles klarer werden.

Viele Grüsse
Phil
rayon
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Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 134Beitrag rayon »

hi slandi,
ich stellte mal einer mir befreundeten ärztin (fachärztin für psyatrie in soeiner klinik) die frage was wohl wichtiger sei, mein gesundes bein am körper zu lassen oder mich psychisch krank vor die hunde gehen zu lassen (depri hoch10, arbeitsunfähigkeit, suizid im schlimmsten fall, dann aber mit gesunden bein oder rückenmark zumindest *fg*)
sie wusste keine ausreichende antwort !!!! ..verschanzte sich aber immer wieder auf ihren hypokratischen eid, krankheiten zu lindern usw. ....ich fand und finde das heute noch abstrus!!!!!!!!
sicherlich habe ich aber auch verständnis dass man auch als arzt erstmal überfahren und ratlos ist bei "unsereins" aber über längere sicht wird sich auch die medizin was einfallen lassen müssen uns zu helfen, und wenns mit einer op ist!
mein biid ist jedenfall "geheilt" oder sehr sehr abgeschwächt seit meiner eigenen qsl, und so kann ich das auch bestätigen dass es hilfreich für viele wäre wenn auch mit ner op geholfen werden würde.
ich hatte das "glück"dass das schicksal es gut mit mir meinte, aber ich denke dass den meisten hier sowas versagt bleibt!
falls dich wundert warum ich immer noch in so einem forum bin,....ich habe viele interessante menschen und freunde dadurch gefunden im laufe meiner früheren pretender und wannabejahre.
also dann wünsche ich dir alles gute fürs studium (vielleicht wirst ja du mal unser spezialist!!!) und freue mich natürlich dass du dein bein behalten konntest! ich weis dass es für einen nicht biid´ler die hölle wäre erstmal.
take care und
glg, rayon
Slandi
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Registriert: Mi 8. Dez 2010, 14:51

Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 144Beitrag Slandi »

Hallo!

Danke für eure Antworten! Offenbar brauch ich nicht zu befürchten, dass ihr über mich "herfallt". Falls ich euch bei irgendeiner Frage zu nahe trete ist es keine Absicht - sagt es mir einfach.

Was ich nicht 100%ig begriffen habe: Beschränkt sich BIID immer auf bestimmte Körperteile oder ist es oft auch nur der Wunsch, irgendwie behindert zu sein? Bei Phil geht es ja scheinbar "nur" um die Beine. Aber ist das immer so?

Ich weiß nicht, ob man BIID mit Transsexualität vergleichen kann. Dadurch wird derjenige ja nicht zum Krüppel (nicht abwertend gemeint). Er kann trotzdem ein ganz normales Leben leben (abgesehen von der sozialen Ausgrenzung). Aber wenn man querschnittsgelähmt ist, ist man sein ganzen Leben lang auf die Hilfe anderer angewiesen. Für mich war es nach meinem Unfall schrecklich, mich nicht alleine waschen zu können und für jeden Handgriff jemanden um Hilfe bitten zu müssen. Das wird zwar mit der Zeit sicherlich besser, aber ganz alleine wird man wohl nie zurecht kommen. Da ich im Moment großteils auf den Rollstuhl angewiesen bin, habe ich auch festgestellt, dass die Welt wirklich alles andere als behindertengerecht ist. Gefällt es euch vielleicht sogar, dass euch immer jemand zur Hand gehen müsste? (Ok, die Frage klingt schon fast böse, antwortet einfach nicht wenn ihr nicht mögt.)

Was mir noch eingefallen ist: Es gibt einige Leute, die sich verstümmeln, nur um von Versicherungen Geld abzukassieren. Wenn Amputationen ohne "Grund" (ihr wisst, was ich meine...) erlaubt wären, wäre es auch denkbar, dass sich viele verstümmeln lassen würden um nicht mehr arbeiten zu müssen. Natürlich will ich damit AUF KEINEN FALL sagen, dass einer von euch an so etwas denkt, aber für andere würde sich ja diese Möglichkeit eröffnen.

Noch was: Was heißt "qsl"?

Liebe Grüße
Slandi
rayon
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Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 151Beitrag rayon »

hallo slandi,
ich arbeite mal deine fragen von hinten her auf:
1. qsl = querschnittlähmung (sorry, phil hat ja darum gebeten nicht so viele abkürzungen zu gebrauchen, ...das ist einfach die macht der gewohnheit)
2. keine unfallversicherung wird für eine freiwillige "verstümmelung" (...welch ein schreckliches wort) eintreten und zahlen. bei einem unfall muss ja alles belegbar sein und an sowas ist ja nach einer ganz offiziellen biid-operation, die vielleicht irgendwann in der zukunft mal möglich sein wird, nicht zu denken.
3. auch für mich waren die ersten tage und wochen nach meiner verletzung ein horror auf hilfe angewiesen zu sein, gerade bei der körperhygiene. also es hat mir gar nicht gefallen auf hilfe angewiesen zu sein, jedoch musste ich mich daran gewöhnen. gottseidank hat sich das ja gegeben und bin wieder selbstständig.
4. das, will mal sagen, klassische biid bezieht sich auf ein oder mehrere körperteile. bei mir war es das linke bein (..und eben nur das linke!!) oder eine qsl und die dadurch entstehenden atrophierten beine die einfach meinem schönheitsideal entsprechen. das ist aber bei jedem anders und sehr sehr individuell von den zehen bis zu den ohren, ...da gibts nix was es nicht gibt an vorstellungen und wünschen.
natürlich gibts mit sicherheit biid´ler bei denen das leben z.b. im rollstuhl ansich der hauptgrund ist, und die behinderung die dazu führt eher im hintergrund steht. diese hintergründe kann ich allerdings nicht schildern weils bei mir körperbezogen war, ...aber natürlich gehört das neue leben rollenderweise usw gut dazu.
5. du trittst uns, jedenfalls mir, nicht zu nahe. frag ruhig und wenn möglich bekommst du deine antworten. dazu ist ein forum wie diese ja auch unter anderem da.
lg, rayon
Phil

Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 156Beitrag Phil »

Wenn ich noch was zu Rayons Antwort ergänzen darf:

Nach einer geschlechtsangleichenden Operation liegt durchaus so etwas wie eine Behinderung vor. Die Menschen müssen (!) dauerhaft und regelmäßig Hormone nehmen (ein Transidenter sagte mir, dass er sonst einfach sterben würde). Die Fortpflanzungsfähigkeit wird beseitigt oder stark beeinträchtigt; auch das ist eine Behinderung.

Ob es mir um die Behinderung geht, kann ich gar nicht sagen. Denn die Körperform und die Folgen kann man ja nicht voneinander trennen. Manchmal denke ich, ich hätte gern meine Beinstümpfe und könnte trotzdem tanzen, springen und bergsteigen.

Es gibt Leute, bei denen der Wunsch wechselt. Ich kenne auch jemanden, der eigentlich das linke Bein amputiert haben wollte, dann war aber das rechte Knie ohnehin geschädigt, und er hat das rechte Bein amputieren lassen (im Ausland) und ist auf die Weise wirklich ganz er selbst und glücklich geworden, frei von dem Druck und den Gefühlen.

Andere wissen selber nicht klar, welche Körperform oder -funktion stimmiger ist. Da frage ich mich, ist es ihnen nur nicht klar, weil sie es nicht wahrnehmen oder verdrängen, oder IST ihr BIID so unklar, geht es ihnen also vielleicht doch um die Behinderung als solche?

Im Übrigen sagt man ja, man IST nicht behindert, man WIRD behindert, durch die Umstände. Wenn es weniger Randsteine und Stufen, weniger seitliches Gefälle auf Gehwegen, mehr Rampen und weniger Treppen gäbe, wäre der Durchschnittsrollifahrer wesentlich weniger behindert. (Natürlich bleibt man in der freien Natur behindert, im Vergleich zu anderen Leuten. Aber es gibt immer noch jemanden, der mehr behindert ist, und wer hat GAR keine kleinen oder größeren Einschränkungen, Probleme, Behinderungen?) Im Englischen unterscheidet man "disability" und "impairment" und meint so ungefähr das gleiche.

Auch "auf die Hilfe Anderer angewiesen" ist jeder Mensch. Oder bäckst Du Dir Dein Brot selbst und machst den Strom für Deinen Computer selber? Auch das ist letztlich eine Frage des Vergleichs und des Maßes.

Aber natürlich, ich will da nichts wegreden oder "beschönigen". Wobei eben manche Aspekte für mich durchaus schön sind, genussvoll, die für andere Menschen ein Horror wären. Vielleicht wäre da wirklich die Tatsache, was man kann und was nicht oder ob man Dinge eben ANDERS machen muss, von der Bewertung zu trennen. ("Differently abled", sagt man im Englischen inzwischen auch statt "disabled".)

Chirurgische Eingriffe NUR aufgrund eines reinen "Wunsches" sind nicht das Ziel der meisten Menschen mit BIID. Es ist doch verständlich, wenn vorher Untersuchungen gemacht werden, wenn man eine Zeit lang begleitet wird in einer Art Findungsprozess und Prüfung des Wunsches und der Entscheidung. Aber Schönheitsoperationen werden auch NUR aufgrund des Wunsches eines Menschen gemacht, der vielleicht viel weniger intensiv ist und nicht aus dieser Tiefe der Persönlichkeit kommt.

Nicht mehr arbeiten müssen, das gilt doch gar nicht für die meisten Behinderten. Man muss ja nach heutigem Rentenrecht fast total arbeitsunfähig sein, um Erwerbsunfähigkeitsrente zu bekommen. Die Leute, die aufgrund von BIID amputiert sind, die ich kenne, arbeiten alle (soweit sie nicht ohnehin schon im Ruhestand waren), und sie sagen, dass sie viel konzentrierter und produktiver sind.

Bitte frag weiter, uns ist es wichtig, dass die Menschen mehr über BIID wissen. Und Du fragst ja auch wirklich nett und geradeheraus.

Viele Grüsse
Phil
Mango.Kirsche
Beiträge: 3
Registriert: So 12. Dez 2010, 10:12

Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 231Beitrag Mango.Kirsche »

Ich wusste gar nicht, dass es BIID gibt....
Ich dachte bis jetzt immer, dass das was ich manchmal empfinde normal ist...
Mir kommt sehr off der Gedanke, wie es wohl wäre wenn ich Krebs hätte.
Manchmal wünsche ich es mir auch...
Ich habe eine Bekannte, die Krebs hatte, und ich habe mir immer gewünscht, sie zu sein.
Mit einer Lähmung hatte ich das gleiche....Es wirkt so anziehend auf mich...
Ich kann das Gefühl einfach nicht beschreiben....
Ich bin jetzt 14 geworden, seid ca. 1 Jahr stelle ich mir nun so etwas vor...
Ich traue mich nicht, es jemanden zu sagen, habe aber auch Angst, das das Gefühl stärker wird...Vor allem wenn ich ''traurig'' bin, wird es besonders schlimm....
Es fühlt sich an, als ob ich etwas hätte, was nicht zu mir passt Also Gesunde Bein z.B.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
Mein Leben ist doch eigentlich perfekt so wie es ist ??
Ich habe alles was ich brauche, und habe eine tolle Familie.....
Ich kann mir das alles selber nicht erklären, warum ich sein will wer ich nicht bin
Bin Ich BIID betroffen ?
Oder ist das Normal ?
Ich verstehe nicht so ganz wann man davon sprechen kann...
Oder ob z.B. Der wunsch Krebs zu haben dazu gehört.
Phil

Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 250Beitrag Phil »

Hi Mango.Kirsche,

was Du schreibst, kann ich nicht so richtig einordnen. Man muss es vielleicht nicht einordnen. Ob es BIID ist, wer weiß?

Ich würde Dir jedenfalls raten und Dich bitten, dass Du Dich an Prof. Erich Kasten wendest: erikasten@aol.com. Er kennt sich mit BIID aus und forscht darüber, kennt aber auch andere Probleme.

Eine Krankheit haben zu wollen, das habe ich bisher noch von niemandem gehört. Es ist ja gerade der Unterschied zu vielen anderen Problemen, dass man bei BIID nur eine relativ klare Körperveränderung will, ein für allemal, und dann ist es gut. Man will gerade gesund und "ganz" werden und dann einfach nur noch glücklich so leben. Eine Krankheit dagegen verläuft unvorhersehbar, und gerade Krebs ist oft tödlich.

Was fasziniert Dich daran?

Du stellst uns außerdem ein weiteres Problem: Ich bin nicht sicher, wie wir mit Minderjährigen hier im Forum umgehen sollen/müssen.

Noch eine Sache: Mit 14 ist das Leben doch nicht perfekt, auch später nicht. Das Leben ist immer gemischt... Wenn Du das Gefühl hast, Du müsstest Dein Leben als perfekt ansehen, aber irgendwie bist Du doch unzufrieden, dann erwarten vielleicht Deine Eltern oder sonst jemand von Dir etwas, was gar nicht wirklich zu Dir passt?

Mit 14 war ich total verwirrt. Das ist normal. Durchhalten! Und möglichst nicht so viel an Krankheiten und Lähmungen denken, sondern einfach was Schönes machen, rausgehen, liebe Menschen treffen.

Lieben Gruss
Phil
Mango.Kirsche
Beiträge: 3
Registriert: So 12. Dez 2010, 10:12

Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 294Beitrag Mango.Kirsche »

deswegen hab ich ja auch gefragt, ich weiß selber nicht, wozu man das ordnen soll...
Meine Eltern erwarten nicht zu viel von mir denke ich, außer das mit dem Reitsport...
Nein perfekt ist es bestimmt nicht, aber ich sehe kein Grund, warum mein Kopf so eine Kacke denkt, obwohl ich es doch gar nicht will....
Ich werde selber nicht schlau daraus...
Aber trotzdem danke für deine Antwort. ;)
handinumber
Beiträge: 751
Registriert: Mi 8. Dez 2010, 19:08

Re: Helft mir zu verstehen

Beitrag: # 298Beitrag handinumber »

Hallo Mango.Kirsche.

Du schreibst, dass eine Bekannte von Dir Krebs hatte. Natürlich machst Du Dir ganz viele Gedanken, denn eine Krebserkrankung ist ein ganz tiefer Einschnitt im Leben eines Menschen.
Du selbst erlebst momentan auch einen - Gott sei Dank! - ganz tiefen äußerst gesunden (!!) Einschnitt in Deinem Leben: Du wirst erwachsen. Nicht nur äußerlich sondern erstrecht innerlich! Dein Leben und Deine Sicht über das Leben wird gewandelt. Das kann zeitweise sehr anstrengend aber auch sehr schön sein: zum Beispiel wenn man das erste Mal mit "Sie" angesprochen wird. In dieser Phase reflektierst Du über Dein Leben:
schön! - dass es Dir gut geht mit Deinen Eltern
Schön, dass Deine Eltern nicht zuviel von Dir verlangen, anderen Jugendlichen geht es da ganz anders!
Genieß dies alles, denn schöne Gefühle verblaßen die Trübsal, die Du manchmal spürst. Zur Pubertät gehört (leider) das Gefühl: himmelhochjauzend - zu Tode betrübt! Wenn Du an Krebs denkst, dann bist Du zu Tode betrübt. Gerade in der Pubertät ist man auf der Achterbahn der Gefühle. Ich vermute, dass Du letztlich Hunger nach Zuwendung und Beachtung hast.
Überleg doch mal, wer Dir heute schon zu verstehen gegeben hat: Schön, dass es Dich gibt! Dieses gute Gefühl kann man auch spüren, ohne dass man totkrank wird. Man darf nur nicht blind durchs Leben gehen
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