Vorstellung

[Rolline]

Hallo,

bin neu hier, lese schon einige zeit mit und möchte mich nun mal kurz vorstellen.

Ich bin Mitte 30, komme aus dem Süden Deutschlands, und lebe seit einigen Jahren meine Weiblichkeit aus, da ein Leben als Mann nicht meins ist. Mehr möchte ich über dieses Thema im öffentlichen Forum lieber nicht sagen, um meine Privatsphäre hier nicht zu gefährden, da ich ja eh schon einem recht kleinen Personenkreis angehöre.

Ich habe schon seit meiner Jugend davon geträumt eine Frau (oder damals eben noch ein junges Mädchen) zu sein. Nur träumte ich eben auch immer davon eine Frau im Rollstuhl zu sein. Zwei Gedanken die damals undenkbar schienen.
Ich dachte der Wunsch nach einer Behinderung wäre eine Nebenerscheinung der Transsexualität, habe jedeoch meine Meinung darüber geändert, da seid einiger Zeit der Wunsch, oder Besser gesagt der innere Drang, nach einer Lähmung meiner Beine und die damit einhergehende Benutzung eines Rollstuhls wieder immer stärker geworden ist. Was das betrifft bin ich definitiv noch nicht so weit hier einen genauen Wirbel oder etwas ähnliches nennen zu können wie das ja hier doch sehr viele können.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe nicht vor mir etwas anzutun oder einen Unfall zu verursachen, ich bin nämlich auf der andreren Seite auch sehr froh gehen zu können. Ich habe mir das heute früh auf dem Weg zum Bäcker gedacht, und es war wunderschön zu Fuß gehen zu können, und das ganz bewusst wahrzunehmen. In meinem Kopf wäre ich jedoch auch gerne hin gerollt. Es ist als würde der Kopf in zwei verschiedene Richtungen gerissen werden, und egal was als nächstes passiert ist weder richtig noch falsch.

Jedenfalls habe ich beschlossen mich diesen Gefühlen zu stellen, zu sehen was passiert, und mir einen Rollstuhl bestellt (erst mal für die Wohnung). Seit dem bin ich total nervös, und ein Teil von mir fühlt sich so an als hätte ich etwas verbotenes getan, freue mich aber trotzdem schon darauf.

So weit ein kleiner Einblick in mein Leben,
Lg Rolline

[Dreamer]

Hallo Rolline,

dieses Gefühl der Hin- und Hergerissenheit kenne ich nur allzugut. Das drängende Gefühl den anderen Wunschkörper spüren zu können und rollen zu müssen einerseits, und die totale Verrücktheit dieser fest in mir verwurzelten Idee meiner kurzbeinigen Identität andererseits zerreißen mich innerlich oft. In diesen Situationen bin ich eingeschränkt gesellschaftsfähig und am Liebsten mit mir allein.

Lieben Gruß

Dreamer