Hallo. Ich habe ein großes Problem, das mich wirklich bedrückt und ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin erst 13 Jahre alt und habe den Wunsch, an den Beinen komplett querschnittsgelähmt zu sein. Ich will so gerne im Rollstuhl sitzen und nicht laufen können. Was stimmt mit mir bloß nicht? Ich fühle mich verrückt und alleine. Niemand in meinem Umfeld empfindet so wie ich.
Habt ihr Tipps für mich, wie ich damit umgehen und mit wem ich darüber reden kann? Ich habe bereits einen richtig großen Leidensdruck aufgebaut und ersticke fast darunter. Ich fühle mich völlig krank und verrückt.
Hilfe!
Hallo cookiefan,
nein Du bist nicht verrückt.
Das was Du empfindest ist zwar nicht der Normalfall aber deswegen bist Du noch lange nicht verrückt oder krank.
Stell Dich doch mal den Moderatoren vor. Kann sein das Du dann mehr erfährst.
Viel Glück wünscht Dir Moni53
Hm.... ein paar vereinzelte Male habe ich jetzt hier schon was von "nicht volljährigen" Verfassern gelesen...
Vielleicht wird es ja Zeit für einen eigenen forumbereich wie z.B. der der Angehörigen?
...just my two pence...
Um jetzt mal zum Thema der Frage - Du bist bestimmt nicht verrückt. In Deinem Alter hatte ich auch schon den Druck, ohne rechtes Bein sein zu müssen. Damals hab ich mich halt mit allem möglichen Scheiß abgelenkt. Wäre ich damals schon so reflektiert gewesen, wäre mein Leben vielleicht ganz anders gelaufen.
Also... go on and stay strong.
Gruß
stealthmode
Einfachheit... ist die Zuflucht der Narren (J. Silette)
Kann mich Stealthmode nur anschließen: Du musst daran denken, dass das Leben aus mehr als nur Beinen besteht. Es ist nur paar Jahre her, dass ich in deinem Alter war, und mein bester Ratschlag war und ist, an dich wie an jeden: Denk daran, dass du auch ein Leben hast, für welches es egal ist, wie es um deine Beine steht.
Auf jeden Fall darfst du dich hier herzlich willkommen fühlen. Wenn du dich kurz an die Admins wendest, dann kannst du auch Zugriff aufs "interne" Forum bekommen, sodass du ungestört dich mit anderen BIIDlern über deine Sorgen und Sorgen anderer austauschen kannst. Wenn du freigeschaltet bist, kannst du ja auch Privatnachrichten verschicken, wo du dann persönlich auf ausgewählte Personen zugehen kannst.
Du solltest dich nicht krankfühlen, das ist deine Veranlagung, die dir von Geburt an mitgegeben wurde.
Nur der Zeitpunkt, an der die Veranlagung ausbricht kann man nicht vorhersagen.
Bei mir ist Veranlagung mit 5 ausgebrochen und kann deinen Leidensdruck verstehen und fühle mit dir. Als ich ab 5 Leute mit Gips und welche in Rollstühlen sah, wollte ich zumindest auch einen Gips haben. aber am liebsten wäre ich wirklich Behindrt, gelähmt gewesen.
Wie das Schiksal wollte, wurde ich mit 12 für 2 Jahre durch eine Hirnhautenzüdung und Misslungener Rückenmarkspunktion vom Bauchnabel abwärts gelähmt. Das erste halbe Jahr war scheisse. Aber als ich mich daran gewöhnt hatte, fand ich es supper und wollte immer so bleiben. Es war aber nicht so. Die Eltern wissen es bis jetzt nicht, dass ich behindert bleiben wollte und behindert werden will.
Von nun an wurde mein Leidensdruck so gross, dass ich mich verkroch und mich auf jegliche Art und Weise einbandagiert um wenigstens einwenig den Druck von mir zu nehmen.
Ich bin jetzt 52 und die BIID fing mit 5 an. Bis jetzt hat der Verstand gewonnen.
Liebe Grüsse
Schlappi
Schön wäre es, wenn man so sein dürft, wie uns die Gefühle es zeigen.
man, das zerreisst mir das Herz! Es ist wirklich schwer mit unserer Sehnsucht umzugehen und erst recht mit 13! Ich selber kann diese Verzweiflung immer noch regelrecht fühlen, als sei es gestern gewesen. Dabei habe ich damals (Ich bin jetzt 34 und ich habe das, was du gerade durchmachst mit etwa 15 durchlebt) auch ähnliche Formulierungen gewählt: Es nimmt mir die Luft zum Atmen, es erdrückt mich, es quält, es zehrt, es macht mich fertig und ich bin einfach nur hilflos.
Wie schon öfter geschrieben und für dich gerne auch nochmal: Wie man damit umgeht muss leider jeder für sich selber finden, das ist anstrengend. Es gibt kein Kochrezept dafür. Sehr viele von uns berichten, dass es nicht hilft, diese Sehnsucht zu ignorieren, da sie doch immer wieder kommt und uns in regelmäßigen Abständen einfach überrumpelt. Einigen hilft es jedoch wohl, sich einfach den Umgang damit zu verbieten und sich auf die schönen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Für mich selber war es damals (ist es bis heute) unmöglich mich davon zu entfernen. Denn, und das solltest du dir merken, dieses Bedürfnis ist ein Teil von dir, du solltest dich nicht dafür schämen müssen, wie du bist. Ich habe mich noch bis letztes Jahr (also seit ich ca. 5 bin bis etwa 33 Jahre = macht zusammen 28 Jahre) so abartig für meine Gedanken und Sehnsüchte gefühlt, lass' dir einfach mal sagen: es bringt gar nix. Weder sind die Sehnsüchte davon weggegangen noch hat mir das irgendetwas gutes getan. Im Gegenteil sogar. Also: nimm es an, sei so wie du bist, du bist gut so. Diese Gedanken lassen sich nicht erklären und sie muten sehr seltsam an: Warum sollte jemand nicht laufen können wollen, seine Beine nicht spüren und dafür dann noch einen Rollstuhl gebrauchen wollen? Ich zumindest verstehe es bis heute nicht, ich habe aber aufgegeben, es verstehen zu wollen, denn es ist einfach so und es wird vermutlich immer so bleiben. Versuche also MIT dieser Eigenart glücklich zu sein.
In der Fantasie kannst du dir unendlich viel vorstellen, an allen möglichen Orten und in allen möglichen Situationen, du kannst einige Sachen (ohne Schummeln!) ausprobieren, wie es sein könnte, mit gelähmten Beinen zu leben: Transfers, An- und Ausziehen etc. Du wirst merken, das ist alles ganz schön schwierig. Vielleicht kannst auch du dir eine Person suchen, der du dich anvertrauen kannst: Du solltest dir absolut sicher sein, dass du dieser Person (Freunde, Tanten, Onkel, Eltern ,...) ABSOLUT vertrauen kannst: Sie muss dich absolut ernst nehmen und es total vertraulich behandeln: das ist kein übler Scherz, den wir uns hier ausdenken, das ist (das merkst du ja selber) bitterer Ernst und belastet uns enorm. Reden hilft ein wenig. Das erste Outing (Wie sag ich bloß, dass ich behindert sein möchte/sollte?) ist schwer und die ersten Male darüber reden auch. Nachher geht's flüssiger und wenn die Person dich versteht, schweisst das auch ganz schön zusammen.
Ist das erstmal so in Ordnung? Wichtig ist wirklich, dass dir hier vermutlich keiner (auch ich nicht) eine anständige Antwort darauf geben kann, wie man damit umgeht. Dieses Phänomen, was uns plagt ist immer noch nicht erforscht und wir können alle nur sagen, wir wir es in unserem eigenen Leben hätten besser machen können. Ob das auch auf dich zutrifft, ist natürlich unklar. Wir haben zwar alle etwas gemeinsam, aber jeder ist auch ein bisschen verschieden.
Frag' ruhig, wenn es noch etwas zu fragen gibt.
LG, J.
Truth doesn't have to be liked. It only has to be spoken. Speak it out. The Truth may hurt you, but it will set you free.
Amish Tripathi
invisible hat geschrieben:At what age did your feelings of needing to be paralysed begin?
Google Übersetzung:
In welchem Alter haben Sie Ihre Gefühle zu müssen gelähmt zu beginnen?
Bei mir mit 5, so richtig mit 14 nach einer verpatzten Behandlung einer Hirnhautentzündung. Da war ich für zwei Jahre gelähmt. Mein Ich wollte nicht mehr ohne QSL sein, er musste aber.
For invisble Google tanslation:
For me, with 5, so right with 14 after a botched treatment of meningitis. I was paralyzed for two years. My I did not want to be without QSL, but it had to.
Liebe Grüsse
Schlappi
Schön wäre es, wenn man so sein dürft, wie uns die Gefühle es zeigen.
Ich habe ein großes Problem, das mich wirklich bedrückt und ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin erst 13 Jahre alt und habe den Wunsch, an den Beinen komplett querschnittsgelähmt zu sein. Ich will so gerne im Rollstuhl sitzen und nicht laufen können. Was stimmt mit mir bloß nicht? Ich fühle mich verrückt und alleine. Niemand in meinem Umfeld empfindet so wie ich.
Ich fühle mich völlig krank und verrückt. 
Die Eltern wissen es bis jetzt nicht, dass ich behindert bleiben wollte und behindert werden will.
