Gesprächskiller

[Phil]

Bilde ich mir das ein, oder ist es so:

Wenn das Gespräch auf Alternativen zur Operation kommt, ist es schnell relativ still.

Wenn es um Amputationen, chirurgische Lösung usw. geht, ist mehr Interesse da.

Das kann ich sehr gut verstehen.

Lieben Gruss
Phil

[handinumber]

Hallo Phil
Für mich ist zunächst der Grund, dass ich an dieser Ecke still bin, dass wir das Thema im öffentlichen Bereich verhandeln. Da spüre ich die Befürchtung, dass der "Google-Rechen" meine Sätze und die der anderen Teilnehmer bis zum Internet-Ende behalten wird.

[rayon]

das dürfte ja fasst normal sein in so einem forum, ..die meisten suchen bzw erhoffen sich ja die hilfe, anregungen und tips zur umsetzung der eigenen wünsche. egal wie die gelagert sind, von ner zehe weg bis zur erblindung.
sicher ist es gut so wie du auf alternative methoden zur leidensminderungen zusprechen kommst und tipps gibst phil, dem ein oder anderen wirds auch helfen, und wenn auch nur einwenig ist es schon gut und dankenswert.
mir selbst geben solche alternativen allerdings nichts wirkliches, vielleicht habe ich mich da nie richtig öffnen können wie man so schön sagt.
und was ich von der psychaterischen seite der "hilfe" halte weist du ja, ...nämlich gar nissscht.
ein therapeut der nicht selbst betroffen ist kann ja im endefekt gar nicht mitreden, geschweige denn vernünftig bzw nachhaltig helfen. das ist immer nur ein herumgestochere und herumgetapse gewesen obwohl ich die meinigen die ich kontaktiert habe im laufe der zeit ansich für ausserordentlich kompetent halte, ...aber nicht bei biid eben. da hab ich noch keine wirkliche kompetenz getroffen! und es waren einige an fachärzten und psychiologen bei denen ich hilfe gesucht hatte, das weist du ja lb. phil.
obgleich ich die forschung aus psychaterischer sicht natürlich sehr gut, wichtig und wünschenswert halte, keine frage! daraus können dann erst die richtigen ansätze, strategien und behandlungsmethoden entwickelt werden denk ich mal. oder eben die hilfe und begleitung bei der umsetzung, sprich offiziellen amputation o.ä.
lg, rayon

[LAK1210]

Lieber Phil,

ich halte schon das Thema dieses Beitrags ("Gesprächskiller") für falsch und übertrieben. Was rayon schon richtig schrieb, ist, dass viele von uns nicht bereit sind für Alternativen zur Chirurgie oder klassischen Psychotherapie. Vielleicht sollte man hier noch viele weitere Versuche machen und Du mit Deinen für alle solchen Dinge offenen Augen und Ohren bist hier Vorreiter, Ausprobierkandidat und Rufer in der Wüste.
Nur, klar ist, dass eine Op definitiv hilft. Vielleicht ist der Vergleich mit den Zahnschmerzen gar nicht schlecht. Es wird sicherlich eine Möglichkeit geben, durch Meditation o.ä. das Leiden unter den Schmerzen, vielleicht sogar den Schmerzgrad zu verringern. Aber erst die physiologisch notwendige Wurzelbehandlung beim Arzt wird die benötigte Schmerzfreiheit herstellen. So ist das nun einmal.

Dies soll Dich aber trotzdem ermuntern, uns weiter über Deine Suche nach "alternativen BIID-Heilmethoden" auf dem Laufenden zu halten. Wenn man sich vorstellt, dass es da wirklich etwas geben kann, das nachhaltig hilft, wäre vielen geholfen, vor allen denen, die sich keine Op leisten können, oder für die es keine Op-Möglichkeit gibt (z.B. DAK-Kandidaten)

Liebe Grüße

Euer Lak

[tade_1976]

den Vergleich mit den Zahnschmerzen find ich gut und sehr treffend.
Am Ende hilft nur der Eingriff.

[anna]

der vergleich mit den zahnschmerzen und dem eingriff als einzige lösung ist auf den ersten blick tatsächlich treffend. auf den zweiten, sprich, wenn ich etwas darüber nachdenke, dann doch nicht mehr. was ist mit den somatoformen respektive funktionellen störungen? da gibt es langanhaltende, den patienten extrem belastende symptome, zum beispiel vegetative wie herzrasen, aber vor allem schmerzsymptome (ganz vorne mit dabei bauchschmerzen) ohne organisches korrelat. jahrelanges doctor- hopping ohne erfolg. schlußendlich kann da nur die psychosomatik helfen.
klar geb ich euch recht- ist es tatsächlich der blinddarm, die entzündete zahnwurzel- ist "raus damit" die einzige lösung...
aber so einfach ist es eben oft nicht. weder in der medizin noch mit BIID...

[rayon]

...und jetzt bitte alles in deutsch liebe anna. ????????
da googel ich sonst ja bis ich schwarz werde *g*
lg
rayon

[anna]

na ja, es gibt die sogenannte somatisierungsstörung, die charakterisiert ist durch körperliche symptome für die es keine erklärung gibt, jedenfalls keine körperliche. also zum beispiel bauchschmerzen. da wird dann alles gemacht was man so machen kann bis hin zur bauchspiegelung im OP- und es findet und findet sich einfach keine körperliche erklärung.
ich will damit ja nicht diese störung mit BIID vergleichen..es ging mir alleinig um die schmerzen und um verschiedene behandlungsansätze..ich persönlich hätte mein BIID nämlich lieber seelisch als tatsächlich körperlich geheilt..und bezweifle zugleich, ob das möglich ist..

liebe grüße von anna

[LAK1210]

Liebe anna,

eins kann ich nur sagen (und andere Ex-BIIDler haben das auch so erfahren): Nach der Op ist BIID weg, und zwar so auffällig weg, dass es das erste war, das ich nach dem Aufwachen gespürt habe. Und es ist nicht wiedergekommen.

Schönen Sonntag noch...
wünscht der Lak

[handinumber]

Hallo lieber LAK
Deine Erfahrung zeigt mir genau den Kompromiss, den ich eingegangen bin, bzw. eingehen musste, um halbwegs leben zu können. Ich bin zwar in einer sehr zufriedenen Lebensphase seit Sommer letzten Jahres, aber BIID ist nicht gänzlich verschwunden.
Und wenn ich all die Bilder, Zeitungartikel aus der "Steinzeit" (Vor-Internet-Zeitalter) betrachte, die ich gesammelt hatte, dann weiß ich auch warum. Es hat viel mit dem Kompromiss zu tun, den ich bereits seit vier Jahren angestrebt hatte. Insgeheim ist nach wie vor das Bild des DAK in mir, dem ich ich mich durch die Vernachlässigung der Beine sehr stark angenähert habe.