ZDF neo, Wild Germany am 10.12.11 : BODYMOD

[Marek]

Am späten Abend des 10.12. sind wir dran bei "Wild Germany"!

Pressetext lautet:

ZDF neo
Samstag, 10.12.2011
22:30 bis 23:00

Reportage "Wild Germany" Folge 11: BODYMOD

Der Rollstuhl steht direkt neben seinem Bett. Er hat seine Hose ausgezogen und präsentiert zwei Orthesen, die seine Beine vom Mittelfuß bis zu den Leisten eng umschnüren. Seit Jahren sitzt er im Rollstuhl - freiwillig. Als er sich für ein Leben im Rollstuhl entschied, war er kerngesund. Heute kann er nur noch mit großer Mühe gehen. Als er sich für ein neues Leben im Rollstuhl entschied, sah das noch anders aus. Er ist einer der wenigen BIID (Body Integrity Identity Disorder)-Betroffenen in Deutschland, der mit ZDFneo-Reporter Manuel Möglich offen über dieses weitgehend unbekannte Phänomen spricht. Neben anderen BIID-Betroffenen, die kein ausgeglichenes Verhältnis zwischen ihrem Körper und ihrer Identität herstellen können und als einzige Lösung die Amputation eines verhassten Körperteils wünschen, geht es in dieser "Wild Germany"-Folge immer wieder um eine Frage: Wer kann und darf in Deutschland frei über seinen Körper bestimmen und ihn verändern? Antworten erhofft sich der tätowierte Manuel Möglich darauf auch von Personen der Piercing- und Bodymodification-Szene oder von der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Christina Schenk, die nach ihrem Coming-Out 2002 als Christian Schenk wiedergeboren wurde.

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Allerbeste Sendezeit!

Tschüß,
Marek

[Phil]

Heißt der Reporter WIRKLICH Manuel Möglich?
Bin schon gespannt!

[Marek]

... wie der Reporter heißt, scheint mir nicht die wichtigste Frage zu sein. Jedenfalls hieß er in allen bisherigen Folgen dieser SEndereihe genauso.

Zum Beispiel:

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"Wild Germany" 16.11.2011
"Beim Militärtreffen sind wir nach einem Tag rausgeflogen"
Interview | Doris Priesching, 17. November 2011 18:01
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Investigativer Reporter Manuel Möglich (rechts) mit Rechercheobjekt.
(Bild hier nicht einfügbar)•
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In der Reportagereihe "Wild Germany" recherchiert Manuel Möglich unter gedopten Bodybuildern, Crystal-Meth-Junkies und auf HIV-Partys - Den Vorwurf des Boulevardesken hält er aus
DER STANDARD: Nach Crystal-Meth-Szene, HIV-Party und Satanismus recherchieren Sie jetzt unter Bundeswehr und Bodybuildern. Nichts Wildes mehr in Deutschland?

Möglich: Wir machen weiterhin wilde Sachen. Die Folge Körperveränderungen behandelt Menschen, die Amputationswünsche in sich tragen, weil sie das Gefühl haben, dass die Beine nicht zum Rest des Körpers gehören. Das Phänomen nennt sich BID. Aber es stimmt: Weil wir uns dem Vorwurf ausgesetzt sahen, zu boulevardesk zu sein, wollten wir mehr in scheinbar normale Situationen.
DER STANDARD: Weil sich das Verborgene im Alltäglichen verbirgt, wie der gut gemixte Drogencocktail beim Bodybuilding?
Möglich: Man sieht es mir vielleicht nicht an, aber ich finde Bodybuilding wahnsinnig faszinierend. Beim Filmen erlebten wir die übliche Ablehnung gegen uns als Medienmenschen, was wir wie meistens mit unserer sehr vernünftigen, netten Art entkräften konnten. So bekamen wir Einblicke, die man so im Fernsehen selten zu sehen bekommt. Wir waren backstage bei Vorbereitungen zu Wettbewerben und sahen, wie sich Sportler sehr ernsthaft vorbereiten und wie sie in den Bräunungskabinen stehen.
DER STANDARD: Im Breitensport werde mittlerweile mehr gedopt als bei Profis, heißt es. Stimmt das?
Möglich: Wir trafen einen jungen Mann, der kurz zuvor reanimiert wurde, weil er falsche Dopingpräparate genommen hatte. Wenn man sich heute die Möglichkeiten ansieht, dass man zum Beispiel Doping so timen kann, dass beim Wettkampf nichts mehr im Blut nachzuweisen ist, gehe ich davon aus, dass auch im ambitionierten Hobbysport einiges los ist.
DER STANDARD: Eine der unheimlichsten Sendungen war die über Partys, bei denen sich Schwule offenbar absichtlich mit HIV infizieren?
Möglich: Über Bugchasing gab es einen Artikel im Rolling Stone. Wir überlegten, ob wir das machen könnten.
DER STANDARD: Die Leute wirken generell sehr auskunftsfreudig?
Möglich: Meistens. Nur einmal gab es ein Problem, als wir einen Protagonisten filmten, ein gebürtiger Bayer, der im Privatleben die Nationale Volksarmee der DDR spielt. Wir waren mit ihm bei einem Militärtreffen in Passau und sind nach einem Tag rausgeflogen, weil sich Wehrmacht-Rollenspieler über den Volksarmee-Rollenspieler beschwert haben, weil er zur Volksverhetzung aufrufe. Das führte zu Turbulenzen, und wir mussten das Gelände verlassen. Die Leute reden, vielleicht, weil wir mit ihnen Zeit verbringen und sie nicht vorführen wollen.
DER STANDARD: Hat Sie der Vorwurf, "Wild Germany" sei boulevardesk, überrascht?
Möglich: Eigentlich nicht. Unsere Themen passen hervorragend in die Bild -Zeitung. Ich finde das nicht schlimm, wenn Leute verurteilen, was wir machen.
DER STANDARD: Investigativer Journalismus gilt als kostenintensiv. Bietet das ZDF volle Töpfe?
Möglich: Leider nicht, es ist ZDF Neo, es ist kleiner, und wir haben ein schmales Budget zur Verfügung. Wir arbeiten mit zwei Kameras, einem Tonmann. Bei der neuen Staffel arbeiten wir mit Leuten, die die Regie übernehmen. Wir drehen pro Folge fünf Tage.
DER STANDARD: Das wildeste Gerücht über Deutschland?
Möglich: In der Pornofolge haben wir mit diversen Produzenten gesprochen, da kam das Gerücht auf, dass die Deutschen beim Pornokonsum wilder und schmutziger sind als alle anderen auf dieser Erde.
DER STANDARD: Und Österreich?
Möglich: Noch ist mir nichts bekannt. Aber dunkle Gerüchte gibt's überall. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 18.11.2011)
MANUEL MÖGLICH (32) ist Musikjournalist in Berlin. "Wild Germany", von der deutschen "Vice" produziert, läuft auf ZDF Neo samstags (22.30) und im Internet auf zdf.de/ZDFmediathek.

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Tschau,
Marek

[Phil]

Na, das lässt einen doch etwas zittern, was da über BIID kommen wird... Hast Du den Film schon gesehen, lieber Marek?

[Marek]

Hallo Phil,

sei mir nicht böse, wenn ich es mal bissel sarkastisch sage:
Wenn Du gern zittern möchtest, dann tue es. Aber mit ewiger Zitterei, mit Angst vor allem und jedem kriegen wir BIID nie auf die Reihe!
Kein Geschäft klappt ohne Mut zum Risiko, gleiches gilt - so sehr der Vergleich auch ohne Amputation hinken mag - für BIID-Akzeptanz.
"Von nischt wird nischt."
Jammern und Hände ringen sollten wir den Opernsängern überlassen.
Ob ich den Film schon gesehen hätte?
Wie kommst'n darauf?
Die zitierte rtv-Veröffentlichung teilte mir mein BIID-Google-Alert mit und das Interview auch. "Alerten" kann doch jeder.
Wie ich Medienleute kenne, wird solche Fernsehreportage frühestens eine Stunde vor der Sendung fertig...
Also lassen wir uns, laß auch Du, Phil, Dich mutig und risikofreudig überraschen!
Guck Dir doch mal bereits vorhandene Wild-Germany-Sendungen zu sehr sensiblen Themen in der ZDF-Mediathek an. Mir gefällt deren intelligente Umsetzung.

Tschüß,
Marek

[Phil]

Lieber Marek,
ich gestehe, dass ich eigentlich nur sehr sehr selten fernsehschaue, also kann ich da eh nicht mitreden. "Zittern" war nicht ganz ernst gemeint. Aber wenn einer von sich selber sagt, "Unsere Themen passen hervorragend in die Bild-Zeitung", da hat ja schon mancher schlechte Erfahrungen gemacht.
Und ich dachte, Du hättest evtl. bei dem Film in der einen oder anderen Weise mitgewirkt - deshalb die Frage, ob Du den Film schon gesehen hättest.
Lieben Gruß nordostwärts
Phil

[Marek]

Lieber Phil,
ich kann beim Fernsehen ÜBERHAUPT NICHT mitreden. Ich habe seit ca. 15 Jahren weder eine Fernsehantenne noch einen Spiegel!
Neulich fragte mich ein Dachdecker, der hier zu tun hatte:
"W o h n e n Sie auch hier?"
Ich erlaubte mir, etwas zu stutzen.
Ich fragte ihn, warum er daran zweifle.
Seine Antwort:
"Ich sehe gar keinen Spiegel an ihrem Haus."
- - -
Ich brauche also seit 15 Jahen kein Fernsehen mehr. Ich schrieb von der ZDF-MEDIATHEK! Die kannst Du mit zwei-drei Klicks am PC empfangen, genau wie ich! DAHER kenne ich die bisherigen wilden Germany-Sendungen. Über YouTube kannst Du sie auch erreichen.
Und ebenfalls per PC habe ich damals den BIID-Film der Süddeutschen gesehen und heruntergeladen.
Die selbstverständlichsten Dinge der Welt - denke ich.
Das von Dir angeführte Zitat aus dem Möglich-Interview hast Du - verzeih - vielleicht nicht so ganz perfekt verstanden. Bitte keinen Satz aus dem Zusammenhang reißen.
Ich glaube, das hat was mit Dialektik zu tun.
Tschau, Marek

[Phil]

Lieber Marek,

Dialektik? Ist das mehr als Dialekt?


Ich schaue auch nicht im Internet fern, sozusagen. Ich bin noch altmodischer als Du, scheint es. Neulich war ich sogar im Kino!

Wie Herr Möglich das gemeint haben mag, sei dahingestellt. Ich hab sein Gesicht dabei nicht gesehen.

Jedenfalls bin ich gespannt auf den Film.

Liebe Grüße aus dem dialektik- (noch) nicht jedoch dialektarmen Gebiet
Phil

[ToeGen]

und für alle, die sich mit der Kunst der Dialektik noch nicht so gut auskennen ...

http://www.duden.de/suchen/dudenonline/dialektik

Bin auch mal auf den Bereicht am 10.12. gespannt.

Gen

[Phil]

Kurzzeitig ist der Film hier zu sehen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... %28BIID%29